Der VfL Bochum biegt allmählich auf die Zielgeraden seiner Winter-Vorbereitung ein. Noch bis Samstag weilt das Team um Trainer Thomas Letsch im Trainingslager in Spanien, eine Woche darauf steht der Bundesliga-Wiederbeginn gegen Hertha BSC an (21. Januar, 15.30 Uhr).
Sein Trainingslager beschließt der Revierklub am Freitag mit einem Testspiel-Doppelpack. Zunächst geht es gegen den ungarischen Zweitligisten Diósgyöri VTK (11.30 Uhr), dann gegen den FC Luzern (15 Uhr).
"Wir wollen als Mannschaft einen Schritt nach vorne machen", sagt Letsch im Vorfeld der Duelle, die zugleich die Generalprobe für den Ligastart sind. "Die Schwerpunkte bleiben die gleichen wie zuletzt: Wir wollen als Einheit agieren, einen klaren Plan verfolgen, wie wir Bälle gewinnen und zu Torchancen kommen, und auch einen klaren Plan in Ballbesitz haben."
Der Coach will zwei verschiedene Teams in die beiden Spiele schicken. Obwohl Michael Esser und Mats Pannewig verletzt aus dem Lager in Spanien abreisen mussten, verfügen die Bochumer über ausreichend Personal für die Umsetzung dieses Plans. Einzig Jacek Goralski ist noch nicht bereit für 90 Minuten.
Dabei ist Letsch wichtig zu betonen, dass "es kein Team A oder Team B geben" werde. Die Aufstellungen in den Tests sollen nicht als Hinweis auf die Startelf im Heimspiel gegen Hertha gelten, so der 54-Jährige. "Es sind noch acht Tage bis dahin. In alle Richtungen ist alles möglich. Wir wollen letzte Eindrücke gewinnen. Danach kommt ja auch noch eine Trainingswoche in Bochum. Und es wird natürlich auch auf den Gegner, Hertha, ankommen."
Am Donnerstagnachmittag hatten die VfL-Profis trainingsfrei. Sie konnten die Zeit zu Regeneration nutzen - und zu Einzelgesprächen mit Thomas Letsch. Der Bochumer Coach suchte den Dialog mit zahlreichen Profis.
Froh ist Letsch jedenfalls, dass sich die Personalsituation über die lange WM-Pause entspannt hat. Als Beispiel führte der Coach die etlichen verschiedenen Innenverteidiger-Pärchen an, die in dieser Saison notgedrungen auf dem Rasen standen. "Das ist alles andere als ideal", so Letsch. "Aber jetzt sind alle gesund. Das ist sehr wichtig. Jetzt haben wir quasi ein Luxusproblem. Aber es kann sehr schnell gehen im Fußball."
Der Konkurrenzkampf beim VfL ist längst entbrannt, und das auf den meisten Positionen. Mittelfeldmann Goralski gehört nach Augenverletzung und Trainingsrückstand zu den wenigen, die gegen Berlin nicht für einen Platz in der Startelf infrage kommen. Letsch: "Es wird spannend, wer spielen wird. Das gibt noch ein paar schlaflose Nächte - im positiven Sinne." (mit gp)