Der VfL Bochum muss versuchen, immer wieder eigene Talente für die Fußball-Bundesliga zu entwickeln. Einer, der den Sprung geschafft hat, ist Tim Oermann.
Er wurde vor der Saison zu den Profis befördert, mittlerweile wurde sein Vertrag bis zum 30. Juni 2026 verlängert und vier Mal durfte er sich schon in der Bundesliga beweisen.
Mit Blick auf den langfristigen Vertrag betonte er im Trainingslager in Spanien gegenüber RevierSport: "Das zeugt von Vertrauen, das macht ein Verein ja nicht einfach so. Mich hat das sehr gefreut, weil es mit mir und dem VfL einfach passt."
Ganz speziell den 18. September 2022 wird er dabei nicht vergessen. Hier gab er sein Debüt gegen den 1. FC Köln. Das alles nach einer Horrorserie von sechs Pleiten in Serie zum Start der Saison und dem Trainerwechsel von Thomas Reis zu Interimscoach Heiko Butscher.
Oermann spielte 83 Minuten, der VfL holte seinen ersten Punkt und noch heute erinnert sich das Talent gerne an den Tag seiner Bundesligapremiere. "Das war eine Hürde, die man sich im Vorfeld schwer vorstellen konnte. Es war ja nicht nur ein Debüt, es ging darum, gleich in der Startelf zu stehen. Das war schwer vorstellbar für mich. Als ich es hinter mir hatte, wollte ich mehr davon haben."
Es ging danach in Leipzig sogar über 90 Minuten, es folgten zwei weitere Teileinsätze. Mit Blick auf die Partie gegen Köln erinnert sich Oermann: "Diesen Tag werde ich nicht vergessen. Ich schaue mir die Highlights von der Partie ab und an an. Ich würde das gerne nochmal nachempfinden, denn es war toll, als wir im Tunnel standen und dann auf den Platz kamen."
Jetzt steht er bei vier Bundesliga-Partien und der Defensiv-Mann ist bereit viel zu investieren, um noch einige folgen zu lassen. Für einen Jugendspieler sein es schon ein "erster Schritt", überhaupt einen Profivertrag zu ergattern und dann im Oberhaus auflaufen zu dürfen.
Jetzt müssen weitere Schritte folgen, wie er erklärt: "Sich dort zu etablieren, das wird nun die Aufgabe sein. Die kommenden Schritte sind viel größer. Ich würde zwar nicht sagen, dass ich noch nichts erreicht habe in meiner Karriere. Aber als Profifußballer möchte man möglichst lange dabei sein und viel erreichen. Da habe ich noch viel vor mir, da muss ich noch einiges tun."
Das war schon ein Flaschenöffner, denn es kam für viele überraschend, dass ich gespielt habe.
Tim Oermann
Auf dem bisherigen Weg hatte er auch das Glück, dass er kurzfristig vom Trainerwechsel profitierte. Nach dem Reis-Aus übernahm kurzfristig sein ehemaliger U19-Trainer Heiko Butscher, der ihn gegen Köln gleich ins kalte Wasser warf. Oermann: "Es ist nie schön wenn der Trainer entlassen wird. Jeder hat seinen Anteil, dass es so gekommen ist. Aber ich habe Heiko Butscher sehr viel zu verdanken. Auch schon in der U19. Das war schon ein Flaschenöffner, denn es kam für viele überraschend, dass ich gespielt habe. Es lag dann an mir, zu performen."
Was ihm gelang, nun muss er im Trainingslager in Spanien versuchen, weiter auf sich aufmerksam zu machen. Zumal mit Keven Schlotterbeck vom SC Freiburg ein weiterer Innenverteidiger geholt wurde. Oermann, der als gebürtiger Bochumer schon immer VfLer war, will sich als junger Spieler "den Respekt und seine Rolle in der Mannschaft erarbeiten".
Kurzfristig musste er in Spanien dabei pausieren, aber die "Wehwechen" am Hüftbeuger sind bereits auskuriert. (mit gp)