TV-Sender Sky hat sich das Bundesliga-Aufsteigerduell zwischen dem SV Werder Bremen und Schalke 04 am Samstag (18:30 Uhr) zum Topspiel auserkoren. In der Realität ist es das Spiel des Achten gegen den Letzten.
In dem zumindest auf den Königsblauen ein großer Druck lastet, denn der S04 will unter dem neuen Coach Thomas Reis den Anschluss nicht verlieren. Daher darf Schalke nicht verlieren - danach gibt es nur noch zwei Spiele bis zur Winterpause, eines davon steht gegen Bayern München an.
Zwei Punkte erschweren die Reise der Knappen. Denn da wäre zum einen die schlimme Auswärtsbilanz, seit 34 Bundesligaspielen hat Schalke auswärts nichts mehr reißen können - den letzten Erfolg feierte man ausgerechnet beim Gegner vom Samstag. Siegt man nicht in Bremen hat man den Negativrekord des Karlsruher SC eingestellt.
Zudem fallen gleich fünf Defensivspieler aus, die Reis nicht einfach so ersetzen kann. Leo Greiml, Marcin Kaminski, Thomas Ouwejan, Sepp van den Berg und Ibrahima Cissé können nicht spielen - ebenso Rodrigo Zalazar. Dafür ist Timothée Kolodziejczak wieder im Training und eine Option, genau wie Dominick Drexler und Jordan Larsson, die zuletzt gegen Freiburg noch passen mussten.
Mit Blick auf den Gegner und Mitaufsteiger Bremen muss Reis konstatieren: "Bremen spielt mit einer Euphorie. Sie haben das Vertrauen, können kurz vor Schluss immer für Furore sorgen. Das gilt es zu vermeiden. Wir brauchen Spieler, die mutig sind. In Freiburg haben wir das in Ansätzen gesehen, wenn wir den Gegner vom Tor weghalten. Manchen geht es nicht schnell genug, das ist mir bewusst. Aber man kann die Ziele nicht zu hoch setzen. Wir müssen Bremen vom Tor weghalten und selbst Chancen kreieren."
Im Spiel muss ich dann den ersten Zweikampf gewinnen um das Gefühl zu bekommen, heute bin ich besser als mein Gegenspieler
Thomas Reis
Um dann endlich wieder in der Fremde zu gewinnen, auch wenn die Zahlen gegen Schalke sprechen. Reis: "Wir setzen alles daran, ein positives Ergebnis zu erzielen. Die Statistik ist nicht schön, wir müssen dagegen arbeiten und einen klaren Kopf behalten."
Die Vorarbeit galt es unter der Woche zu Regeln. Gespräche standen auf dem Plan und harte Arbeit auf dem Platz, wie Reis betont: "Im Training muss man den Jungs was an die Hand geben, als Trainer muss man voran gehen. Und über das Training muss ich mir Sicherheit holen. Im Spiel muss ich dann den ersten Zweikampf gewinnen um das Gefühl zu bekommen, heute bin ich besser als mein Gegenspieler."
Um so die ersten Ziele zu erreichen, denn der neue Coach will nicht zu weit nach vorne schauen. Kleine Etappen sind das Motto. Reis: "Die Tabelle lügt nicht, aber wir haben alle Möglichkeiten. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, daran müssen wir alle glauben. Wir haben Teilziele. Erstmal wollen wir den letzten Platz verlassen, dann haben wir auch den Relegationsplatz noch im Blick."