Die Steilvorlage kommt perfekt für den Innenverteidiger: Niklas Süle sitzt am Montagmittag auf dem Podium im Presseraum des Dortmunder Stadions, einen Tag vor dem Champions-League-Gruppenspiel des BVB gegen den FC Sevilla (Dienstag, 21 Uhr/Prime) und wird gebeten, doch mal zu erzählen, was den Trainer Edin Terzic auszeichnet - der in diesem Moment neben ihm sitzt. Eine dankbare Frage, so kann man als Spieler seinen Trainer über den grünen Klee loben, ohne in den Verdacht der Schleimerei zu kommen - man beantwortet ja nur eine Frage.
Unter Terzic zu arbeiten, sein eine neue Erfahrung, erklärt Süle, der schon unter vielen hervorragenden Trainern gespielt hat. "Ich hatte noch nie einen Trainer, der so mit seinem Verein verbunden ist", sagt der Abwehrspieler. Terzic ist BVB-Fan und hat daraus nie ein Geheimnis gemacht, er hat schon als Jugendtrainer, als Scout und in manch anderer Position für den Klub gearbeitet. "Er ist ein Dortmunder Junge", meint Süle. "Und wir merken jeden Tag, welchen Spaß es ihm macht, für seinen Kindheitsverein zu arbeiten und akribisch zu sein. Er hat eine überragende Ansprache und nimmt alle mit und zeigt auf, wie großartig es ist, für diesen geilen Verein zu arbeiten." Man könne "glücklich sein, jemanden zu haben, der sich so sehr mit dem Verein identifiziert".
BVB: Edin Terzic mit besonderem Dank an Niklas Süle
Sportliche Attribute hat Niklas Süle zwar nicht aufgezählt, er hat nicht die fachlichen Qualitäten des Trainers gelobt, nicht seine didaktischen Fähigkeiten oder sonstige Eigenschaften, die einen Verantwortlichen im Fußballgeschäft gemeinhin auszeichnen. Das aber fällt an diesem Tag nicht groß auf, nachdem er das Loblied auf seinen BVB-Vorgesetzten gesungen hat. Edin Terzic bedankt sich dann auch auf seine Art: "Du spielst morgen, Niklas", sagt er mit einem Grinsen. "Das kann ich jetzt nach dieser Lobrede gar nicht mehr anders entscheiden."