Wenn der Jubel im Ruhrstadion nicht so ohrenbetäubend gewesen wäre, man hätte die 25.000 Steine vermutlich hören können, die den Fans des VfL Bochum in der 71. Minute vom Herzen fielen. Nach einer Ecke erzielte Philipp Hofmann gegen Eintracht Frankfurt die Führung und ebnete den Weg zum ersten Saisonsieg (3:0) am 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Dementsprechend gelöst war der 29-jährige Stürmer nach der Partie.
"Das 1:0 war für alle eine Erlösung. Man hat beim Jubel gesehen, was da im Stadion los war. Da ist alles abgefallen." Die Bochumer Mannschaft hatte sich selbst für eine engagierte Leistung belohnt, legte sogar noch die Tore zwei und drei nach. "Am Ende vielleicht ein bisschen zu hoch, aber verdient."
Gegenpressing nach Ballverlust der Schlüssel
Zu verdanken sei dies neben den VfL-Fans auch der Marschroute von Trainer Thomas Letsch, nach jedem Ballverlust direkt umzuschalten und den Ball zurückerobern zu wollen. "Natürlich ist das intensives Spiel, aber nur so geht es", wurde ein völlig ausgepowerter Hofmann auch nach 82 Minuten ausgewechselt. "Der Trainer hat gesagt, wer nicht platt ist, hat es nicht richtig gemacht."
Auf diese Leistung ließe sich aufbauen, sie müsse aber Woche für Woche wiederholt auf den Platz gebracht werden, betonte Hofmann. "Wir haben spielerisch nicht den besten Kader, das ist kein Geheimnis, von daher müssen wir über solche Tugenden kommen." Tugenden, die der VfL von der ersten Sekunde an gezeigt habe. "Ich habe in der Halbzeit schon gedacht, dass wir das Ding gewinnen werden, weil wir gut im Spiel waren."
Das Gefühl hatte auch Thomas Letsch, der auf den 29-Jährigen bei seinem Trainer-Debüt vergangene Woche gegen RB Leipzig (0:4) von Beginn an noch verzichtet hatte. Gegen Frankfurt kehrte er zum vertrauten 4-3-3 zurück, mit Hofmann als Stoßstürmer vorne drin. "Das ist seine Qualität. Wenn Philipp auf dem Platz steht, müssen wir die Bälle in die Box bringen und ihn füttern." Bestenfalls so, wie es in der 71. Minute gelungen ist.