Die Erleichterung war im gesamten Ruhrstadion zu spüren. Am 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga konnte der VfL Bochum den langersehnten ersten Saisonsieg feiern. Gegen Eintracht Frankfurt stand am Ende ein deutliches 3:0 (0:0). Ein Plan von Trainer Thomas Letsch ist nicht aufgegangen - was aber zu verschmerzen war.
"Wir haben uns als Mannschaft vorgenommen, Zeichen zu setzen, um die Fans hinter uns zu bringen. Das war überhaupt nicht notwendig", war der 53-Jährige von der Atmosphäre über 90 Minuten beeindruckt. Doch nicht nur die Stimmung auf den Rängen, auch das auf dem Platz gebotene gefiel dem VfL-Trainer. "Für uns war es wichtig, von Anfang an Intensität und Mentalität auf den Platz zu bringen."
Systemänderung für Letsch untergeordnetes Thema
Der Schlüssel dafür habe in den Zweikämpfen und der Kompaktheit gelegen. "Das war von unserer Seite ein Klasse-Spiel und ein hochverdienter Sieg." Der Rückkehr von der Dreierkette auf das VfL-typische 4-3-3 wollte Letsch dabei jedoch keine große Bedeutung zuschreiben. "Heute ging es nicht um das System, sondern darum, dass jeder sieht, dass wir daran glauben, in der Liga bleiben zu können."
Schon Anfang der Woche sei die System-Frage im Trainerteam entschieden worden, das Experiment in Leipzig abgehakt. Auf eine Formation festlegen wollte sich Letsch für die kommenden Wochen trotz des überzeugenden Auftritts aber nicht. Vielmehr gehe es darum, was die Mannschaft genau braucht, um Selbstvertrauen zurückzugewinnen - egal wie.
"Wenn du so schlecht startest, kann Lockerheit nicht da sein. Deswegen war es auch wichtig, das Spiel so klar zu gewinnen", bezeichnete Letsch das am Ende deutliche Ergebnis als "Statement nach innen und außen" - und prostete zum Abschluss der Pressekonferenz nach seinem ersten Dreier als VfL-Trainer lässig den draußen ausgelassen feiernden Fans mit seinem Wasserglas zu.