Es brodelte in Mats Hummels, schon während des Spiels: Immer wieder brüllte der Innenverteidiger seine Mitspieler nach vorne, zeigte gestenreich an: Nicht zu passiv werden! Nicht zu weit hinten reindrängen lassen! Weiter aggressiv verteidigen! Es nutzte nichts, der BVB gab seine 1:0-Führung noch aus der Hand, musste in den letzten zehn Minuten mit ansehen, wie Manchester City die Partie noch drehte. Am Ende stand eine 1:2 (0:0)-Niederlage – weil auch Hummels, der zuvor so vieles weggegrätscht hatte, nicht mehr alles verhindern konnte.
BVB-Verteidiger Mats Hummels ist nach City-Pleite sauer
Und so brodelte es auch nach Schlusspfiff noch im Innenverteidiger von Borussia Dortmund, der das Gefühl hatte, dass die Dortmunder einen großen Achtungserfolg am Ende achtlos aus der Hand gegeben hatten. Nach Schlusspfiff redete der Vizekapitän Hummels in höchster Erregung und mit erhobenem Zeigefinger auf Kapitän Marco Reus ein. Der allerdings beschäftigte sich lieber mit seinem früheren Mannschaftskollegen Erling Haaland und vermittelte das Gefühl, seinen Abwehrchef beharrlich zu ignorieren.
„Wir haben uns 80 Minuten lang aufgeopfert, hatten ManCity genau dort, wo wir sie haben wollten“, haderte Hummels später bei DAZN. „Und dann haben wir zwei freie Bälle 20 Meter vorm Tor einfach zugelassen, anstatt 95 Minuten über die Grenze zu gehen.“ Man sei „vor den Gegentoren einfach zu passiv geworden“. Ein Adressat dieser Anklage war Reus, der gemeinsam mit Salih Özcan den Gewaltschuss von John Stones nicht verhindern konnte. Und beim 1:2 hatte Jude Bellingham seinen Raum vor der Abwehr nicht besetzt und Emre Can versäumte es, Flankengeber Joao Cancelo energischer zu attackieren.
Kehl lobt die Leistung
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl allerdings nahm die BVB-Profis in Schutz: „In der 80. Und 86. Minute wird man immer Momente haben, in denen man nicht immer rausschieben kann“, sagte er. „Wir haben das das ganze Spiel über gut gemacht. Dass Mats am Ende frustriert ist, kann ich nachvollziehen, weil er ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Am Ende ist er enttäuscht. Aber es gelingt halt nicht über 90 Minuten, immer im richtigen Moment da zu sein, wo man sein muss.“