Schalke-Neuzugang Leo Greiml hat zwar bei seinem letzten Verein Rapid Wien auch schon Fan-Emotionalität erlebt, aber beim Schalke-Tag lernte der 21-Jährige eine ganz andere Dimension kennen: Über 70.000 Fans verteilten sich rund um die Veltins-Arena zwischen Bühne, Autogrammstationen und diversen Ständen. „Bei meinem alten Verein waren auch schon ein paar Fans beim Tag der offenen Tür, aber hier bei Schalke ist es nochmal zehn Mal so groß. Es ist einfach Wahnsinn, wie die Fans diesen Verein leben und lieben. Einfach unglaublich“, sagte Greiml mit leuchtenden Augen.
Der Abwehrspieler fühlt sich bei den Königsblauen „sehr gut aufgenommen“ und blickt voller Vorfreude auf den Startschuss: „Ich freue mich jetzt schon riesig auf die Saison.“ Auf die Frage, welches Spiel mit Schalke das Wichtigste ist, antwortet Greiml prompt mit einem Lächeln: „Dortmund.“
Ab wann er seine Qualitäten beim Aufsteiger unter Beweis stellen kann, ist noch offen. Beim Geheimtest gegen Schermbeck sammelte der Abwehr-Neuzugang erstmals nach langer Pause wichtige Wettkampfpraxis, hat aber weiterhin Nachholbedarf. Greiml: „Ich habe die Vorbereitung ein bisschen langsam gestartet, aber jetzt habe ich mein Comeback gegeben nach neun Monaten. Mir geht es gut, meinem Knie geht es gut – und ich werde jetzt hoffentlich immer mehr Spielpraxis bekommen und dann werde ich hoffentlich wieder voll im Saft sein, damit ich 90 Minuten gehen kann.“
Der 1,86-Meter-Abwehrrecke will jede Möglichkeit nutzen, um sich positiv in Erinnerung zu bringen. „Ich will einfach im Training die nächsten Wochen Vollgas geben, mich weiterhin verbessern bei machen Sachen, die mir noch fehlen, die mir noch abgehen. Und dann einfach Stück für Stück arbeiten, um dann hoffentlich bald einmal in der Veltins-Arena auflaufen zu können“, sagt er über seinen Plan.
Schalke: Viel Konkurrenz für Greiml
Der Sprung nach Deutschland besitzt für ihn besonderen Stellenwert. „Für mich“, stellt Greiml fest, „geht ein Traum in Erfüllung. Man träumt als kleiner Junge, dass man eventuell mal in der Bundesliga spielen kann. Jetzt habe ich die Chance. Das ist natürlich etwas ganz, ganz Besonderes. Vor allem vor diesen Fans, in diesem Stadion. Das wird ziemlich cool werden.“ Die Duelle, denen er besonders entgegenfiebert, liegen auf der Hand: „Schalke gegen Dortmund, Schalke gegen Bayern: Diese Spiele sind natürlich extrem besonders für mich.“
Da die Konkurrenz in der Innenverteidigung mit Japans Nationalspieler Maya Yoshida, Routinier Marcin Kaminski, U21-Nationalspieler Malick Thiaw oder auch dem neu geholten Ibrahima Cissé (KAA Gent) relativ groß ist, muss sich Leo Greiml strecken, um Einsatzminuten zu erhalten.
„Es ist mir schon bewusst, dass ich auch wegen meiner Verletzung ein bisschen Zeit brauchen werde, bis ich wieder zum Spielen komme“, analysiert der Österreicher realistisch. Greiml zeigt sich allerdings auch kämpferisch: „Aber ich bin einfach ein Typ, der bei jedem Training, bei jeder Einsatzminute, die er bekommt, 100 Prozent gibt. Im Endeffekt werde ich nicht aufgeben und werde so lange arbeiten an mir, bis ich mein Leibchen habe.“