Von dem spektakulären 4:2-Sieg über den FC Bayern München wollte Thomas Reis am Mittwochmittag gar nichts mehr wissen.
Denn schon am Samstag (19. Februar, 15:30 Uhr) steht für den VfL Bochum das immens wichtige Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart an. „Es wird dasselbe wie gegen Bayern gefordert sein. Wir müssen unsere Leidenschaft auf den Platz bringen und die Möglichkeiten nutzen. Dabei wissen wir selbst, dass wir das auswärts noch nicht über 90 Minuten hinbekommen haben“, sagte der VfL-Trainer.
In Stuttgart wäre nun ein guter Zeitpunkt, um das, nach guten Ansätzen, erstmals zu tun. Die Schwaben sind Tabellensiebzehnter und drohen den Anschluss zu verlieren. Reis warnte jedoch vor dem VfB, dessen Potenzial sich nicht im Tableau widerspiegele. „Sie haben eine sehr gute Mannschaft mit viel individueller Qualität. Ich bin nicht der Meinung, dass wir sie schlagen müssen, nur weil sie hinter uns stehen. Wenn wir es gut machen, ist immer alles möglich. Es ist aber schwer, das jede Woche abzurufen.“
Gegen die Bayern war ihnen das gelungen. An der Erfolgself vom vergangenen Wochenende wird Reis allerdings Veränderungen vornehmen und auch vornehmen müssen. Torhüter Manuel Riemann trainierte nach seiner Corona-Infektion wieder und dürfte anstelle von Michael Esser zwischen die Pfosten rücken.
Reis will an seinem System festhalten
Interessanter wird es dagegen im Mittelfeld, wo Reis durch die Gelb-Sperre von Elvis Rexhbecaj zum Handeln gezwungen ist. „Es ist eine Option, dass Patrick Osterhage weiterspielt. Bei aller Euphorie bin ich bei ihm aber auch immer vorsichtig. Zwei Spiele innerhalb einer Woche liegen aber im Bereich des Möglichen.“ Osterhage hatte zuletzt überzeugt und mit zwei Assists großen Anteil an dem Dreier gegen den FCB. In seiner noch jungen Karriere hatte der 22-Jährige aber auch schon mit langwierigen Knieproblemen zu kämpfen, weshalb die Bochumer bemüht sind, ihn nicht zu sehr zu belasten.
Neben Osterhage sind auch Eduard Löwen, der nach seiner zurückliegenden Corona-Infektion wieder um einen Startelfplatz kämpft, und Milos Pantovic weitere Kandidaten. „Konstantinos Stafylidis kann das auch.“ Erhan Masovic sei dagegen eher unwahrscheinlich. „Ich traue ihm die Rolle als Sechser vor der Abwehr zu. Aktuell würde ich mein System aber eher nicht ändern. Wenn ich die Grundordnung also beibehalten will, muss ich Anthony Losilla auf die Acht ziehen. Da würde mir dann aber der offensive Tiefgang fehlen, den dann eher Osterhage und Elvis liefern.“ Aktuell sieht es also nach einem Zweikampf zwischen Löwen und Pantovic um den Platz neben Osterhage aus.