„Je mehr Transparenz vorhanden ist, desto mehr wird eine Entscheidung akzeptiert. Das ist doch überall so - auch, wenn ich zuhause mit meinen Kindern rede“, sagte der 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn im Fußball irgendwann entschieden wird, dass die Kommunikation zwischen dem Schiedsrichter und seinen Assistenten offengelegt werden soll, bin ich der Letzte, der sich dagegen wehrt.“
Auch die aktuelle Altersgrenze für deutsche Profi-Referees hält Aytekin für diskutabel. „Man kann über das Karriereende auf dem Platz mit 47 Jahren sicher diskutieren. Wenn jemand mit 47 Jahren noch fit ist und die entsprechende Leistung bringt, warum sollte er nicht weiterpfeifen? Ich glaube, dass dies irgendwann auch kommen wird“, sagte er. „Aber persönlich mache ich mir keine Gedanken darüber. Ich weiß, dass es dieses Vorgehen gibt und ich Stand jetzt im Sommer 2025 aufhören werde. Für mich ist das okay. Ich bin selbst in die Bundesliga aufgestiegen, weil damals ein Kollege Platz machte.“
Er selbst „wollte nur nicht, dass es durch meine Verletzung zu Ende geht“, sagte der gebürtige Nürnberger, der im August 2020 eine schwere Achillessehnenverletzung erlitt. „Seitdem genieße ich jedes Spiel noch bewusster.“
Aytekin ist seit 2008 Bundesliga- und seit 2011 FIFA-Schiedsrichter. In dem Buch „Respekt ist alles. Was auf und neben dem Platz zählt“, das nun erschienen ist, schildert er die bisherigen Erfahrungen aus seiner Karriere und macht sich für ein respektvolleres Miteinander - nicht nur auf dem Fußballplatz - stark. dpa