Manuel Riemann, Ihr Torwarttrainer sagt, Sie seien topfit und beschwerdefrei. Stimmt das? Wenn er das sagt, dann wird er wohl Recht haben. Na klar!
Vor dem Spiel gegen den FC Parma redet man weniger über den Gegner als über Gianluigi Buffon, der wahrscheinlich im Tor stehen wird. Was fällt Ihnen spontan zu diesem Namen ein? Er ist eine absolute Legende. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Er ist ein fußballerisches Vorbild. In den vergangenen Jahrzehnten hat er das Torwartspiel extrem geprägt.
Mittlerweile ist Buffon 43 Jahre alt. Können Sie sich vorstellen, in diesem Alter auch noch zwischen den Pfosten zu stehen? Wenn ich mich weiterhin so gut fühle wie jetzt, kann ich mir das auf jeden Fall vorstellen. Die Frage ist aber immer, wie lang der Körper mitmacht. Ich glaube, dass ich ein Torwart bin, der seinen Körper extrem braucht. Ich bin in meiner Karriere aber zum Glück von schweren Verletzungen weitestgehend verschont geblieben. Deswegen würde mir nichts einfallen, was dagegenspricht, so lange zu spielen. Ob es jetzt bis zu dem Alter von 43 Jahren sein wird, weiß ich nicht. (grinst) Ob ich so lange noch Lust habe auch nicht. Auf jeden Fall will ich in den kommenden Jahren noch spielen. Ich fühle mich noch nicht so, als ob ich kurz vor der Rente stehe.
Werden Sie mit Buffon Shakehands machen oder, falls es möglich ist, sogar das Trikot tauschen? Wenn die Möglichkeit besteht, möchte ich sein Trikot auf jeden Fall gerne haben. Ob er auch meins braucht, weiß ich nicht. (lacht) Ich weiß aber gar nicht, wie es beim Spiel ablaufen wird. Ich weiß ja nicht, ob er überhaupt spielt. Wenn ich aber die Möglichkeit bekäme, würde ich mich sehr freuen.
Die Hälfte der Vorbereitung ist mittlerweile vorbei. Wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft? Der Teamgeist stimmt auf jeden Fall. Wir müssen schauen, dass wir die Aufstiegseuphorie noch etwas mehr mitnehmen. Das kann eine Mannschaft wie uns auf jeden Fall tragen. Insgesamt müssen wir die positiven Dinge noch mehr in den Vordergrund stellen. Wir haben etwas geschafft, was uns im vergangenen Jahr niemand zugetraut hätte. Wir sollten den Stolz auf das, was wir erreicht haben, zeigen. Das Selbstvertrauen und die breite Brust können nur von Vorteil sein.
Bei Ihrer Rückkehr hilft es der Mannschaft sicherlich auch, dass Sie wieder auf dem Platz zu hören sind. Außerdem hat der VfL so einen weiteren Feldspieler. Die Weichen für Platz 15 sind also gestellt, oder? Grundsätzlich will ich nicht sagen, ob es Platz 15 oder irgendein anderer sein soll. Unser Ziel muss sein, dass wir in der darauffolgenden Saison noch einmal in der Bundesliga spielen dürfen. Darauf wollen wir uns bestmöglich vorbereiten. Wichtig wird dabei auch sein, wie wir in die Saison kommen. Da geht es dann um diese Euphorie, die ich gerade angesprochen habe. Wir müssen schauen, dass wir die extrem positiv mitnehmen. Deshalb würde ich mir auch von unserem Umfeld wünschen, dass das noch etwas mehr forciert wird. Ich denke aber, dass wir dort hinkommen werden. Ich hoffe, dass die letzten Testspiele in Bochum Ende Juli auch vor Zuschauern stattfinden dürfen und wir im Stadion eine positive Stimmung haben werden. Das wird ganz, ganz wichtig sein. tica, gp