Wie sehr haben Sie sich als junger Fußballer für andere Sportarten und die Olympischen Spiele interessiert? Um ehrlich zu sein, war ich nie der Typ, der die anderen Sportarten verfolgt hat. Auch Fußball schaue ich weniger. Ich gucke mir gerne Highlights an. Ich probiere aber gerne selbst Sportarten aus. Aktuell spiele ich gerne Tennis, Billard oder gehe auch schwimmen. Volleyball mag ich auch sehr. Bei Olympia ist es dann mal schön zu sehen, wie Leute das auf aller höchstem Niveau ausüben.
Gibt es etwas, das Sie früher schon an Olympia als Zuschauer fasziniert hat? Wie gesagt: ich habe das bisher nie so richtig verfolgt. Aber klar ist es sehr cool gemacht. Aus der ganzen Welt kommen Leute zusammen, um sich in ihren Sportarten zu messen. Ich finde das Konzept einfach sehr, sehr cool.
Als die Einladung kam, was ging Ihnen durch den Kopf? Im ersten Moment war es ein Schock. Ich musste das auch erst einmal realisieren und habe ein paar Tage für mich gebraucht. Je näher es dann Richtung Olympia ging, desto größer war dann die Vorfreude. Diese steigt hier vor Ort auch immer mehr.
Spüren Sie schon den Olympischen Geist, eine besondere innerliche Stimmung? Das kann ich ebenfalls schwer beantworten, weil ich zum ersten Mal dabei bin. Wir sind auch nicht im Olympischen Dorf. Aber wenn man schon am Flughafen die vielen Sportler gesehen hat, dann macht es einen schon heiß auf das Turnier.
Ein Highlight für jeden Sportler ist die Teilnahme an der Eröffnungsfeier. Hat Stefan Kuntz schon entschieden, ob die Mannschaft dabei sein wird?
Das hört man natürlich, dass die Eröffnungsfeier eine tolle Sache sein soll. Aber ich glaube, dass wir da nicht dran teilnehmen werden. Aber ich bin mir da nicht ganz sicher (lacht).
Die Fußball-Mannschaft lebt nicht im Olympischen Dorf, weil die Partien nicht direkt in Tokio stattfinden. Erst als Gruppensieger oder im Viertelfinale wäre ein Umzug möglich. Wäre in jeder Hinsicht ein Erlebnis, oder? Natürlich wäre das noch einmal ein Highlight. Im Endeffekt sprechen die meisten Athleten während Olympia von diesem Dorf. Ich hoffe, dass wir ab dem Viertelfinale dann auch ein Teil des Olympischen Dorfes sein werden.
Was steht in Japan abseits vom Fußball unbedingt auf Ihrer To-Do-Liste? Am Anfang sind wir in Quarantäne und nur im Hotel. Aber natürlich würde ich gerne etwas von Tokio sehen, einfach ein bisschen durch die Stadt gehen und schauen, wie sie leben. Was mir schon jetzt imponiert hat, ist die große Freundlichkeit der Japaner. Das ist wirklich toll.
Stehen Sie während des Turniers im Austausch mit VfL-Bochum-Trainer Thomas Reis? Bis jetzt bin ich ja erst ein paar Tage weg. Mit Sicherheit werden wir uns mal über den Stand der Dinge unterhalten. Ansonsten stehe ich mit dem Athletiktrainer im Kontakt, um ihm über die Belastungssteuerung zu berichten.
Am Samstag gab es gegen Honduras noch eine Generalprobe, wie ist es für das Team und Sie gelaufen? Das war ein schweres Spiel. Darauf waren wir aber auch vorbereitet. Sie haben sehr aggressiv gespielt und hoch gepresst. Es war eine etwas aggressivere Partie. Aber wir kamen auch noch zum Ausgleich. Wir waren auch nicht alle so frisch, weil wir in den letzten Tagen hart trainiert haben. Wichtig war, dass die Abstimmung gestimmt hat. Nächste Woche wird es dann gegen Brasilien wichtig.
[article=526921]Wie kam es zu dem Spiel-Abbruch?[/article] Es gab eine rassistische Beleidigung seitens eines gegnerischen Spielers gegen Jordan Torunarigha. Wir haben uns als Mannschaft entschlossen, das Spielfeld geschlossen zu verlassen. Jordan war sehr, sehr enttäuscht und traurig. gp/wozi