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ProFans: „50+1-Regel ist die letzte Bastion“

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Vor dem Treffen der 36 Profiklubs unter dem Dach der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Mittwoch hat das Bündnis ProFans energisch zum Festhalten an der 50+1-Regel aufgerufen.

„Die 50+1-Regel ist die letzte Bastion, die die demokratischen Mitbestimmungsrechte der Vereinsmitglieder bewahrt und die verhindert, dass allein die wirtschaftlichen Interessen von Investoren über das Schicksal der Lizenzmannschaften entscheiden“, sagte ProFans-Sprecher Jörn Brauer in einem Statement.

Die aktive Beteiligung und Mitbestimmung durch die breite Fan- und Mitgliederbasis würden den Fußball erfolgreich und gesellschaftlich relevant machen, deswegen gehöre „nicht die Regel abgeschafft, sondern vielmehr die Ausnahmen“. Eine Frist zur Anpassung für die betroffenen Vereine (Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim) würde von ProFans akzeptiert, aber „eine solche Befristung ist überfällig, man hätte sie schon vor 20 Jahren ins Regelwerk aufnehmen müssen.“

Das Votum des Bundeskartellamtes, nach dem Lizenzauflagen zur Erreichung sportpolitischer Ziele grundsätzlich zulässig seien, eröffne auch einen Weg, „Konstrukten, die zur gezielten Umgehung der demokratischen Mitbestimmung gebildet wurden, die Teilnahme am Lizenzspielbetrieb zu verwehren“, so ProFans: „Die Zulassung von Vereinen, die einen weitgehend freien Beitritt ihrer Unterstützer und Fans als stimmberechtigte Mitglieder verwehren, verstößt aus der Sicht von ProFans ebenso wie die drei von der DFL derzeit akzeptierten Ausnahmen gegen die Voraussetzungen, die das Bundeskartellamt fordert.“

Die Behörde hatte Ende Mai signalisiert, dass Zulassungsregeln, welche die Freiheit des wirtschaftlichen Handelns der am Spielbetrieb der DFL Teilnehmenden einschränken, um allgemeine sportpolitische Ziele wie der Stärkung des Modells Vereinsfußball zu erreichen, durchaus mit dem Kartellrecht vereinbar seien. Jedoch müsse dann gewährleistet sein, dass diese Regeln für alle Mitglieder gelten – ohne dem Zweck der allgemeinen Regel zuwiderlaufende Ausnahmen.

„Allein die soziale Integrationskraft, für die die demokratische Mitbestimmung ein fundamentales Element ist, gibt dem Fußball seine herausgehobene gesellschaftliche Stellung. Als reines Wirtschaftsunternehmen hat er, über die bloße Unterhaltung des Publikums hinaus, keinen Wert“, schloss ProFans sein Statement. sid

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