Das Top-Spiel des 15. Bundesliga-Spieltag am 10. Januar 2021 ist für Borussia Dortmund überschattet in Erinnerung geblieben. 30 Minuten waren gespielt, da musste Axel Witsel ausgewechselt werden. Dass es eine schwerere Verletzung wird, war allen Beteiligten sofort klar. Am nächsten Tag kam die vor allem für den Belgier niederschmetternde Diagnose: Achillessehnenriss. OP, monatelange Pause. Für den BVB konnte er bis Saisonende keine einzige Minute mehr auf dem Platz stehen. Sein Comeback könnte er aber am Donnerstag bei der Fußball-EM bekommen.
Denn: Weil er für sein Land so wichtig ist, wurde Witsel dennoch von Trainer Roberto Martinez für den belgischen Nationalmannschaftskader nominiert. „Mit einer Mannschaft, die auf 26 Spieler ausgeweitet wurde, kann ich dieses Risiko eingehen, er ist ein einzigartiger Spieler“, sagte Martinez, der die Belgier seit 2016 trainiert und dem seit einigen Tagen auch wieder Frankreich-Weltstar Thierry Henry assistiert, bei der Nominierung.
Mitspieler begeistert von Witsels Fortschritten
Schon früh zeichnete sich ab, dass Witsel allerdings im Turnierverlauf wieder in den Spielbetrieb einsteigen könnte. Nach den ersten Trainingseinheiten zeigten sich auch seine Mannschaftskameraden schon begeistert. „Wenn ich Axel sehe: Ich hätte nie gedacht, dass er jetzt schon auf diesem Level steht. Er verkörpert viel, was dieses Team ausmacht. Ich bin ein großer Fan von ihm“, sagte sein Teamkollege Jan Vertonghen bereits im Rahmen des Trainingscamps.
Am Donnerstag könnte es nun so weit sein. Martinez kündigte an, dass Witsel beim zweiten Vorrundenspiel der Belgier gegen Dänemark ein paar Minuten bekommen wird. Er habe die ganze Woche mit der Gruppe trainiert und sei seinem Zeitplan voraus. Das erste Spiel gegen Russland hatten die Belgier - auch dank eines Tores von BVB-Kollege Thomas Meunier - mit 3:0 gewonnen.
Beim BVB wird man Witsels Comeback mit Argusaugen beobachten und hoffen, dass nichts passiert.