Peter Knäbel, Sportvorstand des [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211200411-fc-schalke-04.html]FC Schalke 04[/url], war am Sonntagvormittag in der Sky-Sendung "sky90" zu Gast. Die Gesamtsituation der Königsblauen bezeichnete er als "speziell". Die Probleme seien riesig und habe man "in den Dimensionen wahrscheinlich bis jetzt noch nicht erlebt", so der 54-Jährige. Die Intensität der Probleme sei "sehr, sehr hoch".
Knäbel: Coronakrise beschleunigte den Absturz
Die schlechten Ergebnisse, die letztendlich zum Abstieg in die 2. Bundesliga führten, seien "kein Unfall oder Zufall". Den ehemaligen Sportvorstand Christian Heidel wollte er nicht als Hauptschuldigen für die Entwicklungen ausmachen. "Wir sind alle nicht frei von Fehlern", teilte Knäbel mit. Die Coronakrise sei auch nicht für den sportlichen und finanziellen Absturz verantwortlich, habe die Entwicklung lediglich beschleunigt. Den Blick wolle er nun nach vorne richten.
Mit dem [article=520881]Spiel gegen Hoffenheim (2:4)[/article] war Knäbel überhaupt nicht zufrieden. Die 2. Halbzeit sei "desaströs" gewesen. "Es kann so nicht weitergehen", so Knäbel, der dennoch zusammen mit Dimitrios Grammozis die "Riesenprüfung 2. Liga" angehen will. "Wir haben definitiv die feste Absicht mit Grammozis in die neue Saison zu gehen", erklärte der 54-Jährige.
Das Verhältnis zum Trainer sei konstruktiv mit der nötigen "professionellen Distanz", die wichtig sei. "Konflikte und Reibungen geben Wärme", erklärte der Sportvorstand und wies auf den VfL Wolfsburg hin, der trotz interner Streitigkeiten gute Leistungen zeigt.
Schalke: Direkter Wiederaufstieg nicht das Ziel
Den direkten Wiederaufstieg wollte er nicht als Ziel ausrufen. Erstmal müssen die nächsten Wochen abgewartet werden. "Es wird sich zeigen, was uns alles im ersten Transferfenster gelingen wird", so Knäbel, der davon ausgeht, dass zwei Transferfenster für den vollständigen Umbruch benötigt werden.
Der Klub habe aber natürlich große Ambitionen. Für den richtigen Kader soll nun der neue Sportdirektor Rouven Schröder sorgen. Die Knappenschmiede werde eine wichtige Rolle spielen, aber auch mit den Neuzugängen Danny Latza und Simon Terodde ist Knäbel zufrieden.
So habe man sich wieder mehr Identifikation mit Schalke und dem Ruhrpott in den Verein geholt. "Wir brauchen das richtige Maß an Erfahrung und Ortskenntnis", so der 54-Jährige, der weiter betonte: "Du musst deine Wurzeln kennen, um deine Zukunft zu gestalten."
Mit Klaas-Jan Huntelaar befindet sich der Klub derzeit in Gesprächen, auf der Abgabeseite hat sich hingegen noch nicht viel getan. Noch hat der Transfermarkt allerdings nicht richtig an Fahrt aufgenommen. "Ich glaube, dass die Spieler gut genug sind, dass sie einen Markt haben werden", so Knäbel, der nicht glaubt, dass Schalke auf seinen Spielern sitzen bleiben wird. Wenn sich Akteure für einen Verbleib entscheiden würden, würde dies die Handlungsfreiräume beschränken, erklärte Knäbel weiter.