Der Hamburger SV weiß doch, wie Abstiegskampf funktioniert: Gegen den Nordrivalen Hannover 96 hat der Bundesliga-Dino einen existenziell wichtigen 1:0 (1:0)-Sieg eingefahren und den markigen Worten von Trainer Thorsten Fink Taten folgen lassen. Durch den ersten Heimsieg nach sieben Spielen ohne Dreier in der WM-Arena verschaffte sich der HSV mit nun 34 Punkten etwas Luft im Tabellenkeller. Hannover 96 musste dagegen im Endspurt um die Europa-League-Plätze einen Rückschlag wegstecken und bleibt bei 44 Zählern.
Son Heung Min sorgte nach einem Solo vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger WM-Arena für den Führungstreffer: Zunächst ließ der Südkoreaner Steven Cherundolo stehen, dann schob er den Ball überlegt in die lange Ecke. Hannovers Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler war chancenlos (12.).
Nach dem 0:4-Debakel von Hoffenheim hatte Hamburgs Trainer Thorsten Fink eine Reaktion seines Teams gefordert. "Jeder im Stadion muss von der ersten Minute merken, auch die Hannoveraner, dass da eine Mannschaft gegen den Abstieg kämpft", hatte Fink gesagt.
Der HSV zögerte nicht und gab von Beginn an Vollgas. Bereits nach 10 Sekunden holte Son den ersten Freistoß in gefährlicher Position heraus, den er anschließend selbst links neben das Tor setzte. Der Südkoreaner war erst kurzfristig für den kranken Mladen Petric ins Team gerückt und spielte groß auf. Der HSV blieb am Drücker, David Jarolim und Tomas Rincón entschieden in der Zentrale die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich. Nach der verdienten Führung durchs Sons vierten Saisontreffer hatte der HSV sofort die nächste Großchance, aber Marcell Jansen scheiterte am glänzenden Zieler (14.).
Hannover 96 hatte sich vorgenommen, aus einer sicheren Defensive über Konter gefährlich zu werden. Aber ohne die verletzten Top-Angreifer Mohammed Abdellaoue und Mame Diouf ließ 96 zunächst jegliche Torgefahr vermissen.
Stattdessen hätte der Gastgeber vor der Pause erhöhen müssen, vergab aber mehrere gute Gelegenheiten. Entweder reagierte Zieler blendend, wie bei Westermanns Kopfball (36.). Oder aber der letzte Pass erreichte nicht sein Ziel. Dennoch überzeugte der HSV im ersten Durchgang.
Nach dem Seitenwechsel verstärkte Hannovers Trainer Mirko Slomka seine Offensive. Artur Sobiech rückte neben Didier Ya Konan in die Spitze, Jan Schlaudraff sollte beide bedienen. Doch zunächst blieb der HSV das gefährlichere Team. Marcell Jansen initiierte über die linke Seite immer wieder erfolgsversprechende Aktionen. In der 54. Minute bediente er den beweglichen Berg, der mit einem Linksschuss Zieler prüfte.
Beinahe im Gegenzug kam dann auch Hannover mal dem Tor von HSV-Keeper Jaroslav Drobny näher, aber Panders Freistoß landete am Außennetz. Hannover wurde nun etwas stärker, schaffte es aber lange Zeit nicht, permanenten Druck auf das Tor der Gastgeber auszuüben. Der HSV konzentrierte sich nun auf die Defensive und musste bei der Kopfball-Chance von Karim Haggui kurz die Luft anhalten (68.).
Beim Gastgeber überzeugten vor allem Son und Sturm-Kollege Marcus Berg. Bei Hannover machte Torwart Zieler eine gute Partie.