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Raúls Rückkehr
"Ich spüre, dass die Fans mich lieben"

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Raúls Rückkehr: "Ich spüre, dass die Fans mich lieben"
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Seine Mitspieler waren schon längst in der Kabine des Stadion San Mamés von Bilbao verschwunden, da schrieb Raúl mit stoischer Ruhe noch immer Autogramme.

Egal, was die spanischen Fans dem Weltstar von Schalke 04 herunterreichten, Trikots, Plakate, Fotos, Bücher, der 34-Jährige setzte überall seinen Schriftzug drauf. "Unsere ewige Nummer sieben", "für immer unser Kapitän" - bei der Rückkehr in seine Heimat wurde der Spanier wie ein König empfangen.

Mehr als 1000 Fans, viele davon im Schalke-Trikot mit der Nummer sieben, verfolgten das Abschlusstraining im San Mamés von Athletic Bilbao. Immer wieder brandete Beifall auf, "Raúl"-Rufe schallten durch das älteste Stadion Spaniens. Der eine oder andere forderte gar die Rückkehr der Real-Legende in die Nationalmannschaft. "Ich spüre, dass die Leute mich lieben", sagte Raúl.


Schon am Flughafen hatten sich über 100 Raúlistas in die Ankunftshalle gedrängt. Vermummte Beamte der baskischen Autonomiepolizei Ertzaintza mussten dem Europapokal-Rekordtorschützen einen Weg zum Bus bahnen. Auch vor dem Stadion sperrte die martialische Sondereinheit den Durchgang ab. "Am Flughafen war keine Zeit, aber ich werde im Hotel mit den Leuten in Kontakt kommen", sagte Raúl. Schon im Stadion blieb er nach seinem Autogramm-Marathon immer wieder für einen Plausch mit einem Fan oder einem Ordner stehen.

Seine zweite sportliche Rückkehr nach dem Achtelfinale in der Champions League im vergangenen Jahr beim FC Valencia genoss der 34-Jährige sichtlich - wohlwissend, dass es die letzte sein könnte. "Ich weiß es nicht, kann sein", sagte er, als er gefragt wurde, ob das Europa-League-Viertelfinale in Bilbao sein letztes Spiel in Spanien oder sogar sein letztes Europapokalspiel sei.


Seine Schalker Mitspieler, die die spanische Heldenverehrung mit Staunen und Schmunzeln verfolgten, kehren in der nächsten Saison aller Voraussicht nach in die Champions League zurück. Raúl, in der Königsklasse mit 71 Treffern Rekordtorschütze, ließ auch in Spanien noch offen, ob er dabei sein wird. "Meine Entscheidung wird in den nächsten Wochen fallen", sagte er, sprach von einem "guten Angebot von Schalke" und betonte, das "persönliche und familiäre Dinge" entscheidend seien.

Die Königsblauen haben dem 34-Jährigen einen Einjahresvertrag mit deutlich reduzierten Bezügen vorgelegt. Zweifel, inwieweit er der jungen Mannschaft noch weiterhelfen kann, waren vor allem Anfang des Jahres laut geworden. Da war der alternde Weltstar nur noch ein Schatten seiner Selbst, lief mit, setzte keinerlei Akzente mehr. Das änderte sich in den vergangenen Wochen. Im Hinspiel gegen Bilbao erinnerte er nicht nur wegen seiner Europacup-Tore Nummer 75 und 76 wieder an bessere Zeiten: Er rannte, rackerte, lenkte - war die zentrale Figur im Schalker Spiel.

Nach dem zweiten Treffen zwischen Schalke-Manager Horst Heldt und seinem Berater Gines Carvajal tags drauf bat Raúl noch einmal um Bedenkzeit. Er müsse eine Grundsatzentscheidung fällen, erklärte Heldt. Der Verhandlungsmarathon, der in der Winterpause begann, könne sich auch noch bis nach Saisonende hinziehen. "Jetzt spielen wir in der Bundesliga um Platz drei, das ist sehr wichtig", betonte Raúl in Bilbao. Die Champions League könnte am Ende bei der Entscheidung vielleicht doch helfen.

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