"Jeder weiß um seine Verdienste für den deutschen Fußball, und auch ich möchte mich in die Reihe derjenigen einreihen, die das zu würdigen wissen", sagte Daum dem Kölner Express.
Diverse Angebote, dem Präsidenten des Fußball-Rekordmeisters Bayern München einen öffentlichen Glückwunsch-Brief zu schreiben, habe er aber abgelehnt. "Uli Hoeneß sollte diesen Tag genießen und mit Freude auf sein Lebenswerk blicken. Und nicht wieder mit einer Reaktion von mir konfrontiert werden müssen. Das liegt mir am wenigsten am Herzen", erklärte der Trainer des belgischen Erstligisten FC Brügge.
Daum und Hoeneß hatten über fast zwei Jahrzehnte eine erbitterte Feindschaft ausgetragen, die ihren Höhepunkt 2000 in der "Kokain-Affäre" fand, als Hoeneß den Kokain-Konsum Daums publik gemacht und dadurch den Bundestrainer Christoph Daum verhindert hatte. In letzter Zeit gab es aber Anzeichen einer vorsichtigen Annäherung.
"Die Hand gegeben haben wir uns ja schon mehr als einmal", sagte Daum nun. Die Frage sei allerdings, ob man das aus "reiner Höflichkeit" tue, oder ob man wirklich dazu bereit sei. "Ich warte ab, was die Zukunft bringt. Auch wenn es vielleicht nicht mehr zu besonderen Begegnungen kommen sollte, gibt es doch eine friedliche Koexistenz, in der man leben kann", sagte der frühere Kölner, Stuttgarter, Leverkusener und Frankfurter Bundesliga-Trainer: "Ich rechne nicht mehr auf oder ab. Das ist vorbei."