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Der veränderte Stevens
"Ich bin nicht wie vor 15 Jahren"

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Schalke 04: Der veränderte Huub Stevens
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Huub Stevens wirkt entspannt. Das liegt nicht allein daran, dass das Wochenende frei war. Der neue, alte Trainer des FC Schalke ist gelassener geworden.

Vom „Knurrer von Kerkrade“ ist derzeit nichts zu spüren. Im Interview mit RevierSport verrät der Niederländer, wie er Schalke 04 in seiner zweiten Amtszeit bisher erlebt und was er mit dem Klub in den nächsten Jahren noch vorhat.

Huub Stevens, Sie sind jetzt seit zwei Wochen wieder zurück auf Schalke. Wie fällt ihre erste Bilanz aus?

Nach der Amtsniederlegung von Ralf Rangnick waren die beiden Siege gegen Maccabi Haifa und in Hamburg natürlich enorm wichtig. Mit dem bisherigen Auftritt der Mannschaft bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich weiß aber auch, dass das Team noch mehr Potenzial hat. Es gibt ein paar Sachen, die mir noch nicht so gut gefallen haben, das ist aber ganz normal. Ein Fußballspiel ohne Fehler gibt es nicht. Nicht auf Schalke und auch nirgendwo sonst.

Welche Fehler haben sie konkret gesehen?

Das möchte ich nicht öffentlich sagen. Ich spreche das im Training an und hoffe, dass die Spieler es beim nächsten Mal umsetzen.


Wie erleben Sie die Mannschaft bisher?

Es ist immer so, dass sich die Spieler einem neuen Trainer präsentieren wollen und richtig Gas geben. Nach den durchweg positiven Aussagen von Ralf Rangnick und dem Trainerteam zur Mannschaft habe ich auch keine Bedenken, dass sich daran in nächster Zeit etwas ändert.

Raúl ist auch für Huub Stevens ein herausragender Spieler (Foto: firo).

Wie wichtig ist insbesondere Raul für die Truppe?

An meinem ersten Tag hat sich Raul gleich verletzt. Trotzdem hat er beide Spiele bestritten und die Schmerzen auf sich genommen, um dem Team zu helfen. Er ist ein wichtiger Teil der Mannschaft und verfügt über besondere spielerische Qualitäten. Wichtig ist es aber auch, ein Gleichgewicht innerhalb des Teams herzustellen, in dem sich jeder Spieler wohlfühlt und seine individuellen Fähigkeiten einbringen kann.

Ist die aktuelle Mannschaft die beste Schalker Mannschaft, die Sie jemals trainiert haben?

Es ist noch zu früh, um das zu beurteilen. Sowohl die Eurofighter als auch die Meister der Herzen hatten etwas ganz Besonderes, das über die spielerischen Qualitäten hinausging. Inzwischen haben wir auch eine ganz andere Generation an Spielern, mit denen man anders umgehen muss als vor zehn Jahren.

Bisweilen wurde behauptet, dem Team fehlen Führungsspieler. Sehen Sie das auch so?

Nein, das sehe ich nicht so. Ob es Benedikt Höwedes als Kapitän oder vorne Raúl ist, wir haben Spieler, die Verantwortung für das Gesamte übernehmen. Aber natürlich gibt es heute generell kaum noch Spieler wie früher Oliver Kahn, der eine besondere Ausstrahlung hat und eine Mannschaft im entscheidenden Moment pusht. Ich erinnere mich zum Beispiel an das Saisonfinale 2001, als uns die Bayern in letzter Sekunde die Schale aus der Hand gerissen haben. Das lag vor allem daran, dass Kahn nach dem Gegentor für die Münchner in Hamburg seine Mitspieler sofort nach vorne gejagt hat. Zu unserem Leidwesen ist dann in der Nachspielzeit noch ein Tor gefallen, es zeigt aber den Charakter eines Fußballers, der sich mit einer Niederlage nicht zufrieden gibt und nie aufsteckt.

Als Sie 1996 nach Schalke gekommen sind, sind Sie mit den Eurofightern gleich bis ins Finale marschiert und haben in Mailand sensationell den UEFA-Cup geholt. Was sagen Sie den S04-Fans, die nach Ihrer Verpflichtung wieder vom internationalen Titel träumen?

Sicher dürfen die Fans träumen. Man muss aber auch realistisch bleiben, denn nach zwei Spielen in der Gruppenphase ist es noch zu früh, um darüber zu spekulieren, wie weit man kommen kann. Erst einmal müssen wir die Gruppenphase überstehen und uns jedem Gegner aufs Neue stellen. Wenn wir im Wettbewerb überwintern, sehen wir weiter.

Was kann Schalke in der Bundesliga erreichen?

Ich denke, an Bayern München kommt dieses Jahr keiner vorbei. Dahinter ist viel möglich. Ich möchte immer das Beste aus einer Mannschaft herausholen und jedes Spiel gewinnen. Aber selbst wenn man mal verliert, muss man daraus die richtigen Schlüsse ziehen und dazulernen.

Auf der nächsten Seite: Stevens über Veränderungen auf Schalke und bei sich selbst!

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