Das Team von Trainer Jupp Heynckes kam nach zuvor zehn Pflichtspielerfolgen in Serie am 8. Spieltag bei 1899 Hoffenheim nicht über ein schwaches 0:0 hinaus, wird die Tabellenführung angesichts der um 13 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Werder Bremen aber auch nach diesem Spieltag behalten.
Vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena hatten die Gäste aus München über die gesamte Spielzeit hinweg große Probleme mit den hochmotivierten Kraichgauern. Zwar hätten die Bayern bereits nach 17 Minuten durch Jérome Boateng in Führung gehen können, anschließend spielte aber fast nur noch die Mannschaft von 1899-Trainer Holger Stanislawski.
Zunächst parierte der hellwache Nationalkeeper Manuel Neuer, in der Bundesliga seit nunmehr 658 Minuten ohne Gegentor, einen Kopfball von Marvin Compper nach einem Freistoß von Sebastian Rudy in Weltklassemanier (22.). Anschließend drängten die Gastgeber die Münchner weiter in die Defensive und erspielten sich weitere gute Möglichkeiten. Pech hatte Hoffenheim in der 34. Minute, als Daniel van Buyten seinen Gegenspieler Gylfi Sigurdsson elfmeterreif foulte, Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) aber weiterspielen ließ.
Heynckes hatte allerdings kurzfristig reagieren müssen, nachdem sich Rechtsverteidiger Rafinha beim Warmlaufen verletzt hatte. Dafür rückte der wiedergenesene Nationalspieler Holger Badstuber in die Startelf. Zudem verzichtete "Don Jupp" in der Startelf erneut auf Superstar Arjen Robben. Der Niederländer hatte am vergangenen Samstag beim 3:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen nach fünf Wochen Verletzungspause sein Comeback gefeiert. Wie beim 2:0 gegen Manchester City am Dienstag war er jedoch nur eingewechselt worden. Weil er gegen City erst in der 90. Minute kommen durfte, hatte Robben das Stadion frustriert verlassen.
Erst nach der enttäuschenden ersten Halbzeit durfte der Vize-Weltmeister für den indisponierten Franzosen Franck Ríbery auf das Feld. Allerdings wurde das Spiel der müden Bayern dadurch nicht besser. Das lag aber vor allem daran, dass Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos im zentralen Mittelfeld nur selten zur Entfaltung kamen. Zudem hing Nationalstürmer Mario Gomez, der nach 58 Minuten für David Alaba ausgewechselt wurde, völlig in der Luft. In der 70. Minute erzielte Schweinsteiger dann überraschend sogar ein Tor, doch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer entschied zurecht auf Abseits.
Die Münchner blieben dennoch weiter harmlos, das Eckenverhältnis von 6:0 für Hoffenheim nach 50 Minuten sprach Bände. Allerdings machte 1899 zu wenig aus seiner Überlegenheit, auch ein Schuss des zukünftigen US-Nationalspielers Daniel Williams (55.), der sein Startelf-Debüt feierte, verfehlte das Bayern-Tor.
Beste Spieler auf Seiten von Hoffenheim waren Rudy, Williams und Compper. Bei den Bayern überzeugten alleine Neuer und Kapitän Philipp Lahm.