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Netzer rechnet ab: "Ein Trauerspiel"

HSV: Netzer rechnet mit seinem Ex-Klub ab
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Ex-Manager Günter Netzer hat die Verantwortlichen beim Bundesliga-Tabellenletzten Hamburger SV scharf kritisiert und ihnen fehlendes Fachwissen vorgeworfen

"Außer Sportchef Frank Arnesen hat beim HSV keiner Ahnung vom Fußball. Die Geschehnisse rund um den Volkspark sind ein noch größeres Trauerspiel als bei meinem anderen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach", sagte der 67-Jährige bei einer Talkrunde in Nürnberg.

Der Europameister von 1972, in dessen Zeit als HSV-Manager von 1978 bis 1986 drei Meistertitel und der Gewinn des Europapokals der Landesmeister fielen, empfiehlt den Hanseaten nach der Trennung von Michael Oenning Louis van Gaal als neuen Trainer: "Wenn man ihn lassen würde, würde er den HSV in den nächsten Jahren in die europäische Spitze führen. Aber ich bin sicher, dass sie für diese Idee keinen Mut besitzen."

Die Norddeutschen lehnten zu derlei personellen Spekulationen - auch Nürnbergs Coach Dieter Hecking wird mitterweile an der Elbe gehandelt - eine konkrete Stellungnahme ab. "Wir werden nicht einzeln jeden neuen Namen kommentieren. Hecking steht in Nürnberg unter Vertrag und arbeitet dort erfolgreich", sagte HSV-Pressesprecher Jörn Wolf.

Die Hamburger stehen bei der Suche nach einem neuen Übungsleiter unter Zeitdruck, da die Statuten einen Einsatz von Interimstrainer Rodolfo Cardoso nur noch bis zum 12. Oktober zulassen, dem Argentinier fehlt die notwendige Lizenz. "Ich würde gerne länger arbeiten, aber ich kenne die deutschen Gesetze", sagte der Südamerikaner drei Tage vor dem Gastspiel von Schalke 04 am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total!) in der Hansestadt. Beim deutschen Pokalsieger sitzt Rückkehrer Huub Stevens erstmals wieder auf der Trainerbank, der Niederländer hatte in der vergangenen Woche auch mit dem HSV verhandelt.

Um mit weiteren Kandidaten verhandeln zu können, will der Traditionsverein nun eine Ausnahmegenehmigung für Cardoso über die Länderspielpause im Oktober hinaus erwirken. Wolf: "Wir sind mit dem DFB und der DFL im Gespräch." Die endgültige Entscheidung muss die DFL-Geschäftsführung treffen.

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