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BVB: Ton wird härter
Streicheleinheiten sind Geschichte

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BVB: Die Zeit der Streicheleinheiten ist vorbei
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Jürgen Klopp hat Anfang der Woche nach den unnötig verschenkten Punkten in Hannover einen härteren Ton angeschlagen, um seine Youngster zu wecken.

Die Zeit der Streicheleinheiten für die Dortmunder Fußball-"Welpen" ist vorerst vorbei. "Ich bin immer in der Stimmlage, die ich für angebracht halte, aber ich habe die Jungs jetzt nicht angebrüllt", sagte Borussen-Trainer Jürgen Klopp, von dem jeder weiß, dass es von ihm grundsätzlich keiner lauten Worte bedarf, um den Nerv seines Gegenübers zu treffen.

Es war sicherlich der richtige Anlass und Zeitpunkt, um die deutschen Meister nach der unnötigen 1:2-Niederlage bei Hannover 96 und vor den richtungweisenden Spielen in der Bundesliga am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) beim FSV Mainz 05 sowie in der Champions League am nächsten Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und Sat.1) bei Olympique Marseille Klartext zu sprechen. Zumal Klopp eher mentale Probleme für die enttäuschende Bilanz von nur sieben Punkten aus sieben Spielen und Tabellenplatz 11 ausgemacht hat.

"Ich hasse es zu verlieren"

"Das hat mit der Qualität nichts zu tun, sondern damit, mit welcher Konzentration und Konsequenz wir sie auf den Platz bringen", sagte Klopp nach der bereits dritten Saisonniederlage und ergänzte: "Ich hasse es zu verlieren. Aber ich hasse es noch mehr, nichts daraus zu lernen." Die Situation sei neu für seine Mannschaft, aber man wolle besser damit umgehen, als jede andere zuvor. Doch dazu müsse man sich offenbar "erst einmal richtig scheiße fühlen. Und das ist der Fall", meinte der 43-Jährige.

Klopp weiß jedoch auch um die Einsicht und Selbstkritik seiner Truppe. "Wir müssen endlich begreifen, dass eine neue Saison angefangen hat", appellierte Nationalspieler Marcel Schmelzer, der sich in Hannover eine Oberschenkelverletzung zugezogen hat und in Mainz sowie Marseille fehlen wird. Für Klopp war das Spiel in Hannover, in dem seine Mannschaft in der Schlussphase innerhalb von 116 Sekunden eine 1:0-Führung verspielte, der unrühmliche Tiefpunkt einer Entwicklung, die sich wie ein roter Faden durch die bisherigen Saison-Auftritte gezogen hat.


Selbst beim Saisonstart, als der BVB nach dem 3:1 über den Hamburger SV "in den Himmel geschrieben wurde", habe man einen Gegner, "der schon in der Pathologie lag" mit Unkonzentriertheiten fast noch einmal wiederbelebt. Die zwischenzeitlichen verletzungsbedingten Ausfälle von Marcel Schmelzer, Sven Bender oder Torjäger Lucas Barrios oder des rotgesperrten Mario Götze lässt Klopp als Entschuldigung nicht gelten.

Denn der BVB stellte in fast jedem Spiel die bessere Mannschaft und ließ am Ende Punkte liegen. Die Statistik belegt das einzige Manko der Vorsaison: Der BVB lässt zu viele Torchancen aus. Gemessen an den Spielanteilen, so Klopp, erspiele sich seine Mannschaft derzeit außerdem zu wenige. "Und wir bekommen zu viele Gegentore aus Standards", so der BVB-Coach. "Das ist keine Einstellungsfrage, sondern es geht um das eine Prozent, das fehlt." Und dafür habe die Mannschaft in Hannover "die volle Breitseite" zu spüren bekommen. Wichtig sei, dass man nicht dem Trugschluss unterliege, "dieses 1:2 in Hannover wäre rein zufällig passiert".

Sicherlich fehlt dem BVB ein Dirigent wie der zu Real Madrid abgewanderte Nuri Sahin und auch die Kaltschnäuzigkeit eines Torjägers wie Barrios. Der Argentinier soll nach seinem Muskelbündelriss vor Saisonbeginn bei der Copa America im Heimspiel am 1. Oktober gegen den FC Augsburg erstmals zum Einsatz kommen.

Doch Außenverteidiger Schmelzer hat eine simple Erklärung: "Wir müssen einfach wieder lernen, dass wir über 95 Minuten einhundert Prozent geben müssen, um ein Bundesligaspiel zu gewinnen. Es lag sicherlich nicht an fehlender Kraft." Und versprach: "Wir müssen eine Reaktion zeigen. Die Saison ist noch lang und es sind noch genug Punkte zu vergeben."

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