Hoffenheim kam aufgrund der höheren individuellen Qualität zum ersten Auswärtssieg der Saison, der aber ein wenig glücklich war. Augsburg kassierte dagegen die erste Bundesliga-Niederlage der Vereinsgeschichte.
Für die in der ersten Halbzeit in vielen Belangen dominierenden Gäste gelang dem Niederländer Ryan Babel bereits in der 5. Minute das 1:0. Die nie aufgebenden Augsburger vergaben in der 59. Minute die große Ausgleichschance, als Stürmer Sascha Mölders einen Foulelfmeter nicht verwandelte. Der gerade eingewechselte Tobias Werner hatte später Pech mit einem Pfostentreffer (70.). Mitten in die Drangphase entschied Sejad Salihovic mit einem Foulelfmeter die Partie (75.) für Hoffenheim.
1899 verpasste es lange Zeit, die sichtbare Überlegenheit auszunutzen. Augsburg hatte große Probleme gegen die ballgewandten Gäste, die aber oft zu verspielt waren. Mit einer Leistungssteigerung nach der Pause waren die plötzlich kampfstarken Schwaben nahe dran, dem Spiel noch eine Wende zu geben.
Hoffenheim begann flinker und zielstrebiger als der FCA. Der Aufsteiger fand zunächst keinen Rhythmus. Beinahe zwangsläufig ging der Dortmund-Bezwinger in Führung. Als Babel etwa 30 Meter vor dem Tor zu einem Solo ansetzte, stand die Augsburger Defensive brav Spalier. Der 24-Jährige ließ dann FCA-Keeper Simon Jentzsch mit einem Rechtsschuss keine Abwehrmöglichkeit.
Beim FCA reihte sich indes weiter Fehlpass an Fehlpass. Die Elf von Trainer Jos Luhukay lieferte bis zur Pause die bisher schwächste Vorstellung der Saison. Hoffenheim war nahezu in jeder Aktion gedankenschneller - große Chancen blieben dennoch lange aus, obwohl Sebastian Rudy und Salihovic das Spiel geschickt lenkten.
Nach knapp 20 Minuten präsentierte sich Augsburg etwas aggressiver, Hoffenheim leistete sich im Gefühl der Überlegenheit manch leichtfertigen Ballverlust. Während der Gastgeber aber lange nicht eine wirkliche Torchance hatte, prüfte Chinedu Obasi Jentzsch zumindest einmal (21.). Erst Daniel Baier schoss gefährlich auf das Tor von Tom Starke (36.).
Augsburg kam wesentlich schwungsvoller aus der Kabine und versuchte, die Unkonzentrierten des Gegners mit schnellen Gegenstößen auszunutzen. Immer wieder machte dabei Spielmacher Baier auf sich aufmerksam. Hoffenheim wurde zunehmend passiver. Aber auch Mölders, der zuletzt so treffsicher gewesen war, hatte zu wenig Durchschlagskraft. Salihovics Tor nach einem Foul an Fabian Johnson machte alles klar.