Ein Wechsel von Bayern Münchens Nationalstürmer Mario Gomez zum FC Liverpool ist offenbar nur am Veto der Bayern-Bosse gescheitert. "Sie haben mir sehr stark den Eindruck vermittelt, dass sie auch in Zukunft auf mich setzen. Somit war ein Wechsel kein Thema mehr", sagte Gomez, der im Sommer 2009 für knapp 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart nach München gewechselt war, sich dort aber keinen Stammplatz erkämpfen konnte.
Deshalb plante Gomez vor wenigen Wochen den Absprung zum englischen Rekordmeister. "Ich habe immer betont: Wenn ich von Bayern weggehe, dann ins Ausland. Dann kam dieses gute und für mich auch sehr interessante Angebot aus Liverpool. Dann habe ich mich mit meiner Familie und meiner Freundin besprochen und mir ernsthafte Gedanken über eine Ausleihe gemacht. Weil ich eben spielen will", sagte Gomez. Bei den Bayern ist er hinter Miroslav Klose, Ivica Olic und Thomas Müller derzeit nur Stürmer Nummer vier und hat kaum Einsatzchancen.
Lob von Löw für Trainingsleistung
Gomez gibt aber nicht auf: "Ich will den Trainer überzeugen, dass er mir bald Spiele von Anfang an gibt. Harte Arbeit wird belohnt. Da bin ich mir sicher." Zuletzt hatte auch Ehrenpräsident Franz Beckenbauer Kritik an Gomez geübt. "Er scheint mir beim VfB beweglicher und auch spielfreudiger gewesen zu sein. Das muss er halt lernen und umsetzen", sagte der "Kaiser". Er müsse jetzt die Chance nutzen, sich durchzusetzen.
"Wenn unser Ehrenpräsident das sagt, darf ich ihm natürlich nicht widersprechen. Aber letztlich muss ich sagen, dass das nicht die Wahrheit ist. Ich bin austrainiert, daran hat sich im Vergleich zu meiner Stuttgarter Zeit nichts geändert. Das System ist ein anderes: Ich habe für meinen Stil, für meine Bewegungen jetzt nicht mehr so viel Platz. Aber ich verstehe ja solche Zweifel: Ich habe viel Geld gekostet", sagte Gomez in der Süddeutschen Zeitung. Auch die Tatsache, dass er wie beim FC Bayern auch in der Nationalelf derzeit weit von einem Stammplatz entfernt ist, entmutigt Gomez nicht: "Auch Lukas Podolski und Miro Klose haben im Verein ja keine große Saison gespielt, aber dann eine super WM. Genauso weiß der Bundestrainer auch, was er an mir hat. Im Trainingslager in Südtirol hat er zu mir gesagt: 'Mario, ich bin mit deinem Training super zufrieden, aber der Miro hat so viel für die Mannschaft geleistet, ich werde ihm erst mal weiter vertrauen. Rein nach den Trainingsleistungen gehörst du in die Mannschaft.' Auch so was macht Mut."