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BVB - Leverkusen 3:0
Dortmund erst pfui, dann furios

BVB: Furioser 3:0-Sieg gegen Leverkusen
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18:30
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Sollte der Fußball den Beweis antreten müssen, warum er zum populärsten Sport des Planeten wurde, sollte man diese Partie in die Urteilsbildung mit einbeziehen:

Im Topspiel des 27. Spieltages trafen am Samstagabend die Mannschaften von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen im rappelvollen Signal Iduna Park aufeinander. Die Erwartungen im Vorfeld waren hoch - und sie wurden erfüllt: Es war ein mitreißendes Spiel der Extreme - auch wenn das Endergebnis von 3:0 (0:0) für den BVB am Ende an Deutlichkeit kaum zu übertreffen war.

In der ersten Hälfte dominierten die Gäste aus Leverkusen, die die Münchner Steilvorlage nutzen und mit einem Sieg in Dortmund an die Tabellenspitze zurückkehren wollten. Doch egal, was die Werkelf von Jupp Heynckes auch versuchte, BVB-Keeper Roman Weidenfeller schaffte es immer, noch eins seiner Körperteile zwischen den Ball und die Torlinie zu bringen. Dass es zur Halbzeit 0:0 stand und die Dortmunder Fans nicht längst mit hängenden Köpfen auf die Blitztabelle guckten, lag einzig und allein am 29-Jährigen, der diesmal einen wahren Sahnetag erwischt hatte.

Die Quoten für einen Bayer-Sieg waren dennoch längst im Keller angelangt. Nichts - so schien es zur Pause - könnte den Auswärtserfolg des Heynckes-Team verhindern. „Es war aus unserer Sicht ein kurioses Spiel. In der ersten Hälfte hatten wir vier hochkarätige Chancen, haben aber kein Tor gemacht“, umschrieb der Trainer-“Oldie“ der Liga das Problem seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten.

Was zunächst nur ein Problem war, entwickelte sich nach dem Wechsel zu einer Katastrophe. Denn plötzlich schoss der BVB die Treffer: Erst erzielte Lucas Barrios seinen zweiten Doppelpack binnen einer Woche (50., 60.), dann traf auch noch Joker Dimitar Rangelov (87.) zum 3:0-Endstand - und das nicht einmal unverdient.


„Ich habe den Jungs gesagt, dass sie mehr Zutrauen in ihre eigene Leistung haben sollen“, fand BVB-Coach Jürgen Klopp nach der Partie eine einfache Erklärung für die enorme Leistungssteigerung seiner Elf in Hälfte zwei: „Wir haben die richtigen Schlüsse gezogen. Das erste Tor hat die Situation geändert und wir haben dann toll weitergemacht.“

Am Ende stand der 600. Bundesliga-Sieg und die Verteidigung des vierten Tabellenplatzes auf der Habenseite der Borussia, die angesichts der Reduzierung des Rückstands von acht auf fünf Zählern mittlerweile sogar wieder von der Champions League träumen darf. Erst recht, da sich die Personalsituation in den kommenden Wochen spürbar entspannt. Bereits gegen Berlin am kommenden Samstag kehren mit Nelson Valdez, Dede, Sven Bender und Nuri Sahin gleich vier Profis zurück. Klopps Problem, keine Alternativen auf der Bank zu haben, hat sich dann endgültig erledigt. Schwierig dürfte vor allem die Besetzung der Mittelfeld-Zentrale werden. Lange Zeit waren dort Nuri Sahin und Sven Bender gesetzt, doch gegen Leverkusen zeigten Sebastian Kehl und Tamas Hajnal ein - zumindest in der zweiten Hälfte - vielversprechendes Zusammenspiel.

Dass Hajnal überhaupt auf der „Doppelsechs“ auflief, überraschte indes. Unter der Woche hatte Klopp immer wieder betont, den Ungarn nicht in der Rolle des defensiven Mittelfeldspielers zu sehen - um ihn dann doch genau dort aufzubieten. „Ich habe es auch erst am Freitag erfahren“, war Hajnal davon fast genauso überrascht wie die Medienvertreter, denen Klopp bei der Pressekonferenz am Donnerstag einen echten Bären aufgebunden hatte. „Für mich war es seit zwei, drei Tagen klar, dass er spielen würde“, schmunzelte der 42-Jährige nach dem 3:0-Erfolg: „Wir haben ihm vor der Partie erklärt, was er zu tun hat, und er hat es komplett umgesetzt. Die Ballsicherheit, die er ausgestrahlt hat, war einfach wunderbar.“

Pünktlich zur Endphase in der Liga zieht der Konkurrenzkampf bei der Borussia also noch einmal an. Beim Gastspiel in Berlin werden daher einige Härtefälle auf Klopp warten. Doch der frühere Mainzer hat zu lange auf diese Situation gewartet, als dass er nun darüber jammern würde: „Es ist bemerkenswert, wie die Jungs die Rückschläge immer wieder verkraften und sich aufrichten. Aber ich hoffe, dass wir im Endspurt eine Drucksituation in der Mannschaft haben. Wir verfügen demnächst auf jeden Fall wieder über Optionen.“

Über die verfügte am Samstag auch Leverkusen, doch weder der eingewechselte Nationalstürmer Patrick Helmes noch Shooting-Star Toni Kroos konnten dem Match gegen den BVB noch eine entscheidende Wendung geben. Während sich der Blick der Dortmunder langsam nach oben bewegt, muss die Werkself inzwischen sogar aufpassen, nicht auch noch den „Vize“-Titel zu verspielen.

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