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Schiri-Boss Roth
Rücktritt wohl am 9. April

Schiri-Boss: Roth soll am 9. April zurücktreten
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Der im Fall Manfred Amerell in die Schusslinie geratene Schiedsrichter-Boss Volker Roth soll auf dem Außerordentlichen Bundestag am 9. April zurücktreten

Und so den Weg für seinen Nachfolger Herbert Fandel frei machen. "Ich vertraue darauf, dass Herr Zwanziger ein Gespräch mit Herrn Roth sucht, ob es möglich ist, dass er sein Amt am 9. April an Herrn Fandel übergibt", sagte Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball, der das Schiedsrichterwesen unter Roth zuvor als "Geheimbund" bezeichnet hatte.

Dass Roth nicht direkt bei der Präsidiumssitzung am Freitag in der Frankfurter DFB-Zentrale von seinem Amt entbunden wurde, hängt zum einen mit Satzungsgründen, zum anderen mit den internationalen Verdiensten des früheren Top-Schiedsrichters zusammen. "Er hat vor allem auf internationaler Ebene sehr viel für das Renommee unserer Schiedsrichter getan", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger, den Roths wochenlanges Schweigen im Fall Amerell/Kempter fast das Amt gekostet hätte.

Auch Rauball sah davon ab, den sofortigen Rücktritt Roths zu fordern. "Sicher hat er das Schiedsrichterwesen nicht mit der Offenheit geführt, wie wir das jetzt machen wollen. Eine Abberufung wäre aber das schärfste Mittel", sagte Rauball, der mit Blick auf die personelle Situation im DFB-Schiedsrichterwesen hinzufügte: "Jetzt etwas zu ändern, wäre reiner Aktionismus. Rainer Koch hat sein Amt schon zur Verfügung gestellt, Eugen Strigel hat es getan, Manfred Amerell ist auch weg. Wir müssen auch sehen, dass es funktionsfähig bleibt."

Damit die in Verruf geratene Schiedsrichtergilde national wieder Fuß fasst, soll nun der ehemalige FIFA-Referee Herbert Fandel das Ruder im DFB übernehmen. Der Konzertpianist stellte am Freitag auf der Sitzung des Präsidiums gemeinsam mit DFB-Abteilungsleiter Lutz Michael Fröhlich und Hellmut Krug von der Deutschen Fußball Liga (DFL) das neue Konzept vor. Laut Fandel zeigten sich die Delegierten vom Konzept "sehr angetan". Bei den bereits im Zuge des Wettskandals viel diskutierten Ansetzungen der Schiedsrichter soll künftig jegliche Art der Multifunktionalität vermieden werden, die Benotung durch die Schiedsrichterbeobachter zweitrangig werden. "Es darf keine Ämterhäufung mehr geben. Es kann nicht mehr sein, dass Ansetzen, Beobachten, Beurteilen in einer Hand liegt´, sagte Zwanziger.

Die neue Struktur des Schiedsrichterwesens soll auf dem Bundestag am 9. April verabschiedet werden. Hoffnungen auf eine Fortsetzung seiner Schiedsrichter-Karriere darf sich offenbar auch Kronzeuge Michael Kempter machen. Zwanziger lobte einmal mehr den "Mut Kempters", der die angeblichen sexuellen Belästigungen Amerells öffentlich gemacht hatte. "Ich will nichts verallgemeinern, aber schauen sie doch mal, was derzeit in anderen Lebensbereichen abläuft. Da stellt man fest, dass sich die Menschen erst nach 40 Jahren melden", sagte Zwanziger.

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