Nach einem glanzlosen, aber souveränen 6:2 (1:2) erreichte man dennoch erwartungsgemäß das Halbfinale. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal, die vor allem in der ersten Hälfte maßlos enttäuschte, hat damit nach dem elften Sieg in Folge auch weiterhin die Chance auf das begehrte Triple. Allerdings tat sich der Favorit gegen die Franken bei andauerndem Schneefall und seifigem Untergrund lange Zeit sehr schwer. Zwar war der Rekordpokalsieger auf dem Weg zu seinem 15. Cup-Triumph schon nach fünf Minuten durch Thomas Müller nach glänzender Vorarbeit des erstmals seit über vier Monaten von Beginn an eingesetzten Franck Ribery mit 1:0 in Führung gegangen. Doch Fürth zeigte sich davon keineswegs geschockt.
In der 10. Minute gelang Christopher Nöthe nach einem kapitalem Fehler von Martin Demichelis der Ausgleich. Fünf Minuten vor der Pause erzielte Sami Allagui mit einem Kopfball dann sogar das zu diesem Zeitpunkt verdiente 2:1 für die Gäste. Dabei sah Bayerns Ersatzkeeper Michael Rensing nicht besonders gut aus. In der zweiten Halbzeit drehten die Bayern aber innerhalb von ein paar Minuten das Spiel und rückten die Verhältnisse wieder zurecht: In der 58. Minute verwandelte zunächst Arjen Robben einen von Stephan Fürstner verursachten Handelfmeter.
Ribery traf zum 3:2 (61.), ehe Philipp Lahm in der 64. Minute sogar auf 4:2 erhöhte. Müller erhöhte in der 82. Minute auf 5:2, ehe Allagui mit einem Eigentor in der 89. Mintute für den Enstand sorgte. Schon in der Anfangsphase hatte alles auf einen entspannten Pokalabend für die Münchner hingedeutet. Doch nach dem Blitzstart schalteten die Münchner gleich einige Gänge zurück. Die Bayern, die ohne die angeschlagenen Jörg Butt, Miroslav Klose, Daniel van Buyten, Bastian Schweinsteiger und Ivica Olic antraten, hatten im ersten Durchgang vor allem im Spielaufbau erhebliche Probleme. Der zuletzt überragende Robben konnte zunächst keine Akzente setzen.
Auch Bayern-Star Ribery ließ ab und an zwar sein Können aufblitzen, blieb abgesehen von der Vorbereitung zum 1:0 aber erst einmal weitgehend wirkungslos. Dazu kam, dass die umgebaute Abwehr große Schwächen offenbarte. Fürth präsentierte sich dagegen kampf- und laufstark und bei den Kontern immer gefährlich. So hatten die sorglos agierenden Bayern sogar Glück, dass der Rückstand zur Pause nicht noch höher ausfiel. Nicolai Müller und vor allem Allagui vergaben einige weitere gute Chancen. Dies sollte sich nach dem Wechsel bitter rächen. Die Bayern erhöhten nun den Druck und das Tempo und sorgten so schnell für die Entscheidung. Fürth musste der hohen Intensität in der ersten Hälfte Tribut zollen und hatte kaum mehr etwas entgegenzusetzen, wenngleich die Niederlage am Ende zu hoch ausfiel.