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Bundesliga: Der Sonntag
Spannung pur im Nordderby

Bundesliga: Spannung pur im Nordderby
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Emotionen statt Besinnlichkeit und Derbyfieber statt Adventstee: Zum Abschluss der Hinrunde hat die Bundesliga noch ein echtes Spitzenspiel auf Lager.

Wenn der Hamburger SV heute (15.30 Uhr) seinen Erzrivalen Werder Bremen zum "ewigen" Nordduell der Bundesliga empfängt, geht es um mehr als nur drei Punkte oder einen erfolgreichen Jahresabschluss. Zu tief sitzt beim HSV noch immer der Frust über die vier direkten Duelle zum Ende der vergangenen Saison. Werder beförderte die Hamburger damals binnen 19 Tagen nacheinander aus DFB-Pokal und UEFA-Cup und beendete zudem die Meisterträume an der Elbe.

Nicht weniger Brisanz steckt im zweiten Spiel zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Nürnberg (17.30 Uhr/live bei Sky und Liga total). Die Trainer Zvonimir Soldo und Michael Oenning stehen bei ihren Klubs unter erheblichem Zugzwang. "Den DFB-Pokal und den UEFA-Cup kann man nicht zurückholen. Daher kann es keine Revanche sein. Aber die Vorgeschichte spielt natürlich noch eine Rolle", sagt HSV-Trainer Bruno Labbadia, der in der vergangenen Saison noch bei Bayer Leverkusen auf der Bank saß, in seiner aktiven Karriere aber für beide Nordrivalen aufgelaufen war: "Wenn man so ein Spiel gewinnt, ist es immer ein gutes Gefühl. Ein Derby ist immer ein Zuckerle."

Wiese: "Die hassen mich in Hamburg schon genug"

Tim Wiese ist beim HSV nicht gerade beliebt (Foto: firo).

Ganz große Kampfansagen aus beiden Lagern blieben im Vorfeld der Partie jedoch aus - wohl auch, um die Stimmung nicht noch weiter anzuheizen. "Solange alles sportlich bleibt, sind Derbys doch gut für uns alle", meint Werder-Coach Thomas Schaaf: "Dass es immer ganz besondere Partien sind, hat die vergangene Saison gezeigt." Neben einer legendären Papierkugel war für die HSV-Fans damals besonders Werder-Keeper Tim Wiese zum Hassobjekt geworden. Immer wieder goss der Nationaltorhüter durch freche Sprüche Öl ins Feuer, wusste aber auch sportlich zu glänzen. Verbal hielt sich Wiese nun zurück. "Dieses Mal muss ich doch gar nichts rausblasen. Die hassen mich in Hamburg schon genug", meint der Schlussmann. Auch für Hamburgs Marcell Jansen steht ohnehin schon fest: "Irgendwann im Leben bekommt man eh alles zurück." Werder schiebt Hamburg die Favoritenrolle zu

Aus Sicht des HSV am besten schon am Sonntag. Zumal auch die Tabellenkonstellation Brisanz in sich birgt. Beide Klubs liegen mit jeweils 28 Punkten gleichauf. Nur der Sieger hält unmittelbaren Kontakt nach oben. "Es wäre schön, wenn wir mit einem Sieg in die Winterpause gehen könnten. Dann hätten wir trotz der schwierigen Personalsituation eine gute Punktzahl erreicht", sagt Labbadia: "Zudem könnte die gute Stimmung dann in der Vorbereitung helfen."

Die Generalprobe verlief für die Hamburger allerdings nicht gerade erfreulich. Während Werder am Mittwoch in der Europa League mit 3:0 bei Athletic Bilbao gewann, unterlag der HSV am Donnerstag mit einer B-Elf bei Hapoel Tel Aviv mit 0:1. Doch selbst für die Bremer scheint dies kein Gradmesser. "Auch wenn wir zuletzt gut in Hamburg aussahen, ist der HSV für mich leichter Favorit", meint Bremens Sportdirektor Klaus Allofs. "Not gegen Elend" in der Domstadt

Zvonimir Soldo (Foto: firo).

Spannung verspricht das Kellerduell zwischen Köln und Nürnberg. Der Club, der weiterhin nicht auf seinen gesperrten Torhüter Raphael Schäfer zurückgreifen kann, musste zuletzt drei Niederlagen in Folge mit insgesamt 0:9 Toren hinnehmen. Die seit vier Spielen sieglosen Kölner warten sogar schon seit 371 Minuten auf einen Torerfolg, insgesamt trafen die Kölner sieben Mal in 16 Spielen.

"Abstiegskampf und Attraktivität passt nicht zusammen", sagte FC-Coach Soldo. Offensichtlich. Überhaupt sahen die treuen Kölner Fans nur zwei Heimsiege im Kalenderjahr 2009. Und Heimkehrer Lukas Podolski hat 971 Minuten nicht mehr ins Schwarze getroffen.

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