Etwas mehr als ein halbes Jahr später darf sich der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke auf die Schulter klopfen (lassen). Der Meistermacher hat auch die angeschlagenen Königsblauen nicht nur sportlich wieder auf Erfolgskurs gebracht, sondern der mitunter katastrophale Außendarstellung des Traditionsklubs in nur wenigen Wochen einen glänzenden Anstrich verpasst. Im Gespräch mit RevierSport zieht der erfolgreiche Unternehmer eine Halbzeitbilanz.
Clemens Tönnies, hätten Sie diese Entwicklung des FC Schalke für möglich gehalten?
Dass es so gut laufen würde, konnte man wirklich nicht vorausahnen. Die Verpflichtung von Felix Magath war die richtige Entscheidung zum richtigen Moment. Der Erfolg gibt uns Recht. Es gab in der Vergangenheit einen großen Graben zwischen Mannschaft und Fans. Magath hat diesen Graben zugeschüttet, dafür gebührt ihm ein Riesenkompliment. Es ist ein großes Wir-Gefühl entstanden. Wir machen das neue Schalke, und das macht Spaß.
Glauben Sie, dass auch der begehrte Manuel Neuer, die neue Schalker Identifikationsfigur schlechthin, noch lange dazugehören wird?
Ich glaube nicht, dass er Schalke so schnell aufgeben wird. Daher hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr wieder international spielen und somit seinem Anspruch gerecht werden können.
Sportlich sieht auf Schalke alles wunderbar aus, aber wie sieht es mit den Finanzen aus?
Die Situation ist angespannt in Richtung Entspannung Wir sind nicht in Gefahr, aber auch nicht auf Rosen gebettet. Wir zahlen unsere Verbindlichkeiten auf Skonto, haben aber noch ein schweres Stück vor uns, denn wir müssen die Ausgaben den Einnahmen anpassen.
Wie sieht es mit der Lizenz aus, das Nachprüfungsverfahren soll ja bis Ende Januar abgeschlossen sein?
Es gibt Signale aus Frankfurt, dass alles in Ordnung ist, aber wir haben noch nichts schriftlich. Wir können ruhig schlafen.
Über den Vertrag mit Gazprom hat es missverständliche Meldungen gegeben. Welche stimmt?
Ich bin sicher, dass wir Partner bleiben. Gazprom hat signalisiert, dass sie ihren Vertrag mit uns verlängern wollen, aber es ist noch nichts unterschrieben.