Das Dortmunder Fanprojekt hat am Samstag alle Anhänger von Borussia Dortmund und interessierte Bürger (15.30 Uhr bis 19.09 Uhr) auf der Südtibünenebene 2 des Signal-Iduna-Parks zu einer Jubiläumsveranstaltung "25 Jahre kick racism out" eingeladen.
Es wird dort neben einer Ausstellung „25 Jahre kick racism out“ auch ein Workshop-Programm im BVB-Lernzentrum, ein Straßenfussball-Turnier & Menschenkicker, eine Graffiti-Aktion auf einer Südtribünenwand und vieles mehr angeboten. Auch weitere Fanorganisationen werden sich dort präsentieren.
Wir hatten auch Vorfälle bei uns im Stadion. Dagegen wollten wir mit "Kick racism out" ein sichtbares Zeichen setzen. Dass wir nach 25 Jahren immer noch darüber reden, zeigt, dass das Thema immer noch vorhanden ist.
Thilo Danielsmeyer
"Kick racism out" wurde vor 25 Jahren durch den Leiter des Dortmunder Fanprojekts Thilo Danielsmeyer ins Leben gerufen. "Rassismus war im Fußball allgemein und in Dortmund speziell in Ende der 1980er und in den 1990er Jahren ein großes Thema", erklärt Danielsmeyer. "Wir hatten auch Vorfälle bei uns im Stadion. Dagegen wollten wir mit "Kick racism out" ein sichtbares Zeichen setzen. Dass wir nach 25 Jahren immer noch darüber reden, zeigt, dass das Thema immer noch vorhanden ist."
Das liege auch an der enormen gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballs. Allerdings sei in diesen 25 Jahren im Allgemeinen, und in Dortmund speziell, auch viel erreicht worden. "Es ist wahnsinnig viel passiert. Alle sind viel sensibler geworden", lobt Danielsmeyer. Und meint damit ausdrücklich den Verein Borussia Dortmund, die Fans, aber auch die Zivilgesellschaft in Dortmund. "Die Stadt ist aufgestanden und hat sich dagegen gewehrt, Nazi-Hochburg zu sein." Ausgerechnet am Samstag findet aber in Dortmund erneut ein Nazi-Aufmarsch statt. Ein direkter Zuammenhang zu dem Tod des Dortmunder Rechtsextremen Siegfried Borchardt, der auch führender Kopf der "Borussenfront" war, ist wahrscheinlich. Bei den Gegendemonstrationen werden sicherlich auch BVB-Anhänger dabei sein, vermutet Danielsmeyer. "Aber die Veranstaltung, die wir ein halbes Jahr lang geplant und für die sich viele Fans engagiert haben, deshalb abzusagen, kam für uns nicht in Frage", verdeutlicht Danielsmeyer.
Diese Bedeutung wollte man ihm nicht zuteil werden lassen. Das Projekt gehe weit über einzelne Personen hinaus. Allerdings werde man den Sicherheitsabspekt rund um die Veranstaltung nun verstärkt im Auge behalten.