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Fan-Aktion in Mainz
Stiller Protest der Dortmunder Anhänger

Fan-Protest: Schweigen bei Mainz gegen BVB
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Vor der Partie zwischen Mainz 05 und dem BVB war viel über die Stimmung auf den Rängen bei Jürgen Klopps erster Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte spekuliert worden.

Ein Szenario spielte dabei allerdings gar keine Rolle: Dass es komplett still sein könnte. Doch genau das war der Fall als Schiedsrichter Deniz Aytekin die Begegnung am Samstag anpfiff. Sowohl der Dortmunder Fanblock als auch weite Teile des Mainzer Anhangs schwiegen für zehn Minuten und protestierten damit auf ihre Weise gegen aktuelle Missstände in der Kommunikation zwischen den Vereinen, ihren Fans, der Polizei und der Politik – allen voran gegen die Kollektivstrafen gegen die Berliner und Kölner Fans am letzten Spieltag.


„Wir wollten mit unserem stillen Protest einen Denkprozess in Gang setzen und den vernünftigen Leuten in den Fanblöcken Argumente an die Hand geben. Wir beschneiden uns lieber zehn Minuten selbst, als uns künftig 90 Minuten lang vorschreiben zu lassen, ruhig zu sein und zu sitzen“, erklärt Daniel Lörcher, Vorstandsmitglied der Dortmunder Ultra-Gruppierung The Unity, den Protest, dem in den kommenden Wochen weitere Aktionen folgen sollen. Dann soll indes nicht das Schweigen, sondern eine gute Atmosphäre im Vordergrund stehen: „Wir wollen zeigen, wie toll eine Fankurve für alle Beteiligten ist.“

Insgesamt zog Lörcher eine positive Bilanz der ersten Protestaktion, der sich kurzfristig sowohl Mainzer als auch Stuttgarter Ultra-Gruppierungen anschlossen: „Ich hatte vor dem Spiel ein gutes Gefühl, das bei der Aktion noch übertroffen wurde, weil fast alle mitgemacht haben. Und auch bei Sky wurde die Thematik sehr ausführlich dargestellt und reflektiert. Insgesamt bin ich daher sehr zufrieden.“

Dass sich der Protest nicht nur nach außen, sondern auch nach innen richtete, ist dem TU-„Capo“ (zu deutsch: Vorsänger) dabei besonders wichtig. „Wir sind selbstkritisch. Auch auf der Fanseite muss ein Umdenken stattfinden“, betont Lörcher: „Dazu wollen wir aufrufen. Denn nur wenn alle aufwachen, können wir die beschissene Situation gemeinsam lösen.“

Zunächst peilen die Protestler mit ihren Aktionen eine lokale Lösung für Dortmund an. „Das ist der erste Schritt. Dortmund könnte eine Vorreiterrolle und Strahlkraft auf andere Vereine ausüben“, blickt Lörcher in die Zukunft, in der schließlich eine Fanbeteiligung an den Sicherheitskonferenzen – die aktuell völlig ohne Fanvertreter stattfinden – erreicht werden soll: „Das ist unser langfristige Ziel.“

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