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RWE: Fall Haeldermans und Köstners Weg in die Isolation

RWE: Fall Haeldermans und Köstners Weg in die Isolation
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Der Weg zum Tor! Beim Spiel gegen Augsburg hätte man RWE so was wie ein Navigationsgerät gewünscht, um sich dem Sechzehner des FCA vielversprechend zu nähern.

Der Weg zum Tor! Beim Spiel gegen Augsburg hätte man RWE so was wie ein Navigationsgerät gewünscht, um sich dem Sechzehner des FCA vielversprechend zu nähern. Das geschah nicht. "Nach vorne hätte man gerne mehr gesehen", nickt Olaf Janßen, Sportlicher Leiter, "der Platz war sicherlich übel, aber es fehlten auch die Ideen." Ein Akteur, der vor der Aufstiegssaison für die kreativen Gedanken geholt wurde und sie in der Regionalliga auch bewies, ist Stijn Haeldermans, der in den letzten Wochen 2006 mit einer Blasentzündung und folgender Antibiotikabehandlung auf Eis lag.

"Ich bin seit dem Wiederbeginn der Vorbereitung dabei", erklärt der Belgier. Das ist seit dem 28. Dezember 2006, am Sonntag waren es knapp fünf Wochen: Der Techniker saß auf der Tribüne. "Die Situation gegen den FCA bot sich uns in der letzten Saison nahezu durchgehend, ein Team stand fast komplett hinten drin", zieht der Ex-Oberhausener einen Vergleich. Haeldermans: "Man muss versuchen, Lösungen zu finden, schnelle Pässe spielen, Überzahlsituationen erzeugen." Auf der Tribüne schwer.

Für Lorenz-Günther Köstner, RWE-Coach, scheint Haeldermans dort genau richtig zu sitzen. "Stijn hat mir selbst letzte Woche gesagt, er würde noch zwei der drei Wochen benötigen." Der Akteur meint: "Ich fühle mich wohl, ich warte, bis mich der Trainer beruft." Aussagen, die sich heftig widersprechen! Und nachdenklich: "Das war jetzt bereits das dritte Match in der Rückrunde, bei dem ich keine Rolle spiele, natürlich will ich helfen." Nach RS-Infos gab es in der letzten Woche auch ein Gespräch Haeldermans mit der Vereinsführung. Apropos Vereinsführung, nach dem das letzte offizielle Wort der Trainer auf der Pressekonferenz nach dem FCA-Spiel verklungen war, sah man keinen der Bosse bei Köstner, der ausgeprägt isoliert wirkt. "Das war einfach zu wenig", bleibt der Ex-Karlsruher ziemlich ungerührt, "wir haben uns nichts erspielt gegen Augsburg, erkämpft auch nicht."

Der Fußball-Lehrer bescheinigt sich selbst, "doch alles versucht zu haben. Wir stellten auch extra noch um, um den Konkurrenten aus der Reserve zu locken." Allerdings ohne Resultat. Köstner: "Man hat deutlich gesehen, wo unsere Schwächen trotz der erfolgten Transfers noch liegen. Wir konnten uns in den entscheidenden Momenten nicht durchsetzen." Dazu bescheinigt Köstner im Rückblick "falsche Laufwege". Und - wie bekannt - ohne Formulierungsdeckung bei der Kritik: "Man muss auch den Willen zeigen, dabei sind in der Woche zuvor harte Worte gefallen."

Offenbar kurz nach dem Schlusspfiff, als die Tür der Mannschaftskabine von innen geschlossen wurde, spontan auch. Köstner nennt wie immer öffentlich Namen, was im Team ziemlich zermürbend ankommt: "Alex Löbe konnte sich nicht entscheidend durchsetzen, Paulo Sergio auch nicht. Es konnte nach den Wechsel sogar ein Knick im Spiel festgestellt werden." Und Köstner legte - man könnte meinen bewusst - nach: "Man muss sich wenigstens den Hintern aufreißen, Leute, die sich nicht beweisen wollen, benötige ich nicht, darüber bin ich stocksauer." Köstner ist zu lange im Geschäft, um nicht zu wissen, dass ein derartig verpackter Vorwurf - mangelnde Einstellung (Köstner: "Schäbig") - kaum für Schulterschluss sorgt. Wie gesagt, die Bosse zogen sich zurück, was macht die Mannschaft?

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