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Scharfer Auftakt: Currywurst und Chong Tese

VfL-Blog: Scharfer Auftakt mit Currywurst und Tese
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Fußball am Montagabend ist normalerweise etwas, was man nebenher laufen lässt. Aber in diesem Jahr dürfen wir vom VfL Bochum ja wieder mittendrin sein.

So stieg ich nach zwei Stunden Anfahrt mit der Bahn an der Haltestelle Ruhrstadion aus und kam mir ein bisschen vor wie im Kurpark: Keine schnellen Bewegungen, viel Platz und gähnende (Zwangs-)Leere vor der Ostkurve. Nach Passieren der Eingangskontrolle in Block M dann das erste Highlight der Saison: Eine Dönninghaus-Currywurst! Zumindest in diesem Punkt spielen wir bereits wieder im Europapokal.

Hier, wo das Herz noch zählt

Christian Kockentiedt ist seit 1994 VfL-Fan. Nach Kindheitssünden (FC Bayern-Fan) und – geografisch bedingt – jugendlichen Jahren der Unentschlossenheit hat er mit Studienbeginn in Bochum seinen Verein und sein Stadion gefunden. Im letzten Jahrzehnt war er regelmäßiger Dauerkarteninhaber beim VfL.

Der erste Aufreger folgte allerdings auch noch vor dem Spiel. Da sich eine Lampenverkleidung von der Tribünendecke löste, wurden kurzerhand die ersten zwölf Reihen in Block M gesperrt und wir durften statt in unserer angestammten Reihe 8 im gepolsterten Oberrang Platz nehmen. Von den ersten fünf Minuten bleibt mir daher außer einem Katastrophen-Fehlpass von Mergim Mavraj vor allem mein ungläubiges Staunen in Richtung Stadiondach in Erinnerung. Je länger ich mir dieses morsche Ding an der Decke anschaute, desto mehr fragte ich mich, was die Verantwortlichen beim VfL in der spielfreien Zeit wohl gemacht haben. Rund ums Stadion wird alles neu errichtet und hier fallen die Lampen von der Decke.


Das Spiel in der ersten Halbzeit bestätigte dann die Eindrücke der Vorbereitung. Hinten schlecht und je weiter man nach vorne schaute, desto besser wurde es. Der kapitale Stellungsfehler von Marcel Maltritz vor dem 1:1 hat auf der Stadiontoilette in der Halbzeitpause eine würdige Nachbetrachtung gefunden. Björn Kopplin kann man als einzigen aus der Abwehrkette positiv hervorheben. Steigerungsbedarf besteht auch in der defensiven Zentrale. Dabrowski und Maric bedeuten absolutes Bundesligaformat, allerdings sind Zweikampfverhalten und Passsicherheit noch verbesserungswürdig. Freude hat an diesem Abend die Offensive bereitet. Federico und Toski wussten in der ersten Halbzeit zu gefallen und haben anschließend körperlich abgebaut. Mit Mahir Saglik haben wir endlich mal wieder einen körperlich starken und ballsicheren Wühler, der auf dem Platz auch mal ein Stinkstiefel sein kann. Und das Lob für Chong Tese kann gar nicht groß genug ausfallen. Er war immer anspielbar und hat neben großartiger Ballannahme und –behauptung auch gutes Spielverständnis gezeigt. Ganz großes Kino waren sein Antritt und seine Kompromisslosigkeit, mit denen er die Traumflanke von Kopplin zum 2:1 veredelte. Dass er zwei Tore mit dem Kopf erzielte und ein weiteres per Kopfball vorbereitete, zeigt, dass der VfL einen kompletten Stürmer verpflichtet hat.

Leider hat der VfL beim Konterspiel in der zweiten Halbzeit geschludert, sonst wäre ein klarer Sieg möglich gewesen. Statt die Bälle in den Fuß und die Konter auszuspielen, wurde Chong Tese häufig unnötigerweise und kräfteraubend mit langen Bällen auf die Reise geschickt.

Nach dem Abpfiff war die Erleichterung daher groß und es war schön zu sehen, dass Fans und Mannschaft sich wieder gemeinsam feierten. Zwar war der Abend nicht so berauschend, wie der anschließende Jubel es vermuten ließ. Allerdings sollte man den Jubel der Fans als Aufmunterung und Vorschuss für unsere Mannschaft betrachten, der mit (noch) besseren Leistungen durch unser Team in den nächsten Spielen zurückgezahlt werden sollte. Der Anfang ist gemacht.

Glück Auf!

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