In deutschen Stadien herrscht sie - mit einigen zaghaften Unterbrechungen im Sommer 2020 - schon seit über einem Jahr: die gähnende Leere. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Fans der Profiteams hierzulande somit bereits seit geraumer Zeit auf ein Fernsehgerät oder eine gute Internetverbindung angewiesen, um ihre Mannschaft spielen zu sehen.
Etwas anders sieht es in den Vereinigten Staaten aus: dort startete am Freitag die neue Saison der Major-League-Soccer (MLS) - am frühen Abend empfing zum Startschuss der höchsten nordamerikanischen Fußball-Liga der Dynamo FC aus Houston die San Jose Earthquakes mit dem 109-maligen Zweit- und 35-maligen Bundesligaprofi Florian Jungwirth. Das Spiel endete mit 2:1 für die Gastgeber. Im Stadion durften ganze 6376 Zuschauer Platz nehmen - in deutschen Arenen aktuell undenkbar. Wenig später, beim Match zwischen den Seattle Sounders und Minnesota United, waren dann sogar 7042 Fans mit von der Partie.
USA: Schnellere Impfungen mit positiven Folgen für Sport
Im März hatte MLS-Commissioner Don Garber den erwarteten Verlust in der ab diesem Wochenende laufenden Saison noch auf die gleiche Summe beziffert, die in der 2020 unterbrochenen und später zunächst in einer Blase fortgesetzten Spielzeit des letzten Jahres entstand - also ungefähr eine Milliarde Dollar. "Wenn du für das Gros der Saison keine Fans im Stadion hast, ist es eine einzige Rechnerei", wurde Garber damals in einem Bericht der "Sportschau" zitiert.
Die Saison sollte eigentlich bereits im März starten, der Beginn wurde nun jedoch in den April hinein verschoben. Das sei laut Ex-Bundesliga-Manager Lutz Pfannenstiel, heute Sportdirektor bei St. Louis City, aber kein Problem. Die schneller als in Deutschland voranschreitenden Impfungen hätten positive Auswirkungen auf den Sport und die Zuschauerzahl, wie er bei "t-online" erklärte. In den USA werde Schritt für Schritt geöffnet - so gebe es Staaten, in denen keine Maskenpflicht mehr gelte und auch Staaten, die nun doch eine gewisse Zahl an Fans erlauben - allerdings stehe diese in keinem Verhältnis zur eigentlichen Kapazität der Arenen.
Jungwirth und die "Quakes" als nächstes gegen Dallas
Die MLS 2021 erstreckt sich von April bis Dezember - Jungwirth, der zwischen 2013 und 2014 eine Saison beim VfL Bochum verbrachte und dort Stammspieler war, tritt mit seinen "Quakes" in der Western Conference der 27 Mannschaften fassenden Liga an. Die nächste Partie und somit die Chance, die Auftaktniederlage in Houston wettzumachen, ergibt sich für den 32-Jährigen am 24. April, wenn es zu Hause gegen denn FC Dallas geht. (mit dpa)