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Schalke: Schnusenberg verabschiedet sich von Meistertraum
Neuaufbau mit jungen Spielern

Freut sich auf eine neue Schalker Mannschaft: S04-Vorsitzender Josef Schnusenberg (Foto: firo).
Freut sich auf eine neue Schalker Mannschaft: S04-Vorsitzender Josef Schnusenberg (Foto: firo).
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Vor knapp einem Jahr stand der FC Schalke 04 gegen den großen FC Barcelona im Viertelfinale der Champions League und war für einen Moment Deutschlands Fußballstolz.

Heute ist der Traditionsklub aus dem Revier selbst in der heimischen Bundesliga nur noch Mittelmaß und muss sich von seinen einst hohen Ambitionen wohl auf Jahre verabschieden.

"Wir sind mit einer Mannschaft in diese Saison gegangen, die im letzten Jahr sehr erfolgreich war und mit zwei Neuzugängen verstärkt wurde. Dennoch sind wir in allen Wettbewerben gescheitert", sagte Schalkers Vereinsvorsitzende Josef Schnusenberg im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Tore und Gewinne" am Dienstagabend in der Veltins-Arena. "Daher werden wir mit einer jungen, hungrigen Truppe in die Zukunft gehen, dürfen mit einer neuen Mannschaft aber erst einmal nicht von der Deutschen Meisterschaft oder der Champions League reden. Das wird ein langer Prozess, bis wir wieder dorthin kommen werden."

Foto: firo.

Los gelöst von der Diskussion um die Nachfolge des vor zwei Wochen beurlaubten Managers Andreas Müller und des ebenfalls kurz vor der Entlassung stehenden Trainers Fred Rutten planen die Königsblauen einen radikalen Umbruch beim kickenden Personal. Der derzeit 50 Millionen Euro teure Kader wird entschlackt und für die kommenden Serie mit einem Budget von etwa 35 Millionen Euro auskommen müssen.

Rund um die beiden deutschen U21-Nationalspieler Manuel Neuer (22 Jahre, Vertrag bis 2012) und Benedikt Höwedes (21, 2014) sowie A-Nationalspieler Heiko Westermann (25, 2014) und Kämpfertyp Jermaine Jones (27, 2011) soll ein Team geformt werden, das dem gerne mit seiner Volksnähe kokettierenden Verein auch wieder ein Stück Authentizität zurückgeben könnte.

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Während alt gediente Leute wie Neu-Kapitän Mladen Krstajic (35, Vertrag läuft aus), sein Vorgänger Marcelo Bordon (33, 2011) und Levan Kobiashvili (31, 2010) vor dem Ende ihrer Dienstzeit in Gelsenkirchen stehen, wird man vermeintliche Stars wie dem bei Bayern München gehandelten Rafinha (23, 2011) sowie den immer wieder mal kriselnden Torjäger Kevin Kuranyi (27, 2010) wohl ziehen lassen müssen.

Völlig offen ist die Zukunft der im vergangenen Sommer für insgesamt 16 Millionen Euro verpflichteten Neuzugänge Jefferson Farfan und Orlando Engelaar, die beide auf Schalke nicht eingeschlagen, aber noch langfristige Verträge haben.

"Schalkes Philosophie war und ist es immer noch, Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu fördern und in den Bundesligakader zu integrieren. Dieses Konzept werden wir wieder verstärkt umsetzen", sagte Schnusenberg. Aus der Jugend hatten in den vergangenen Jahren neben Neuer und Höwedes auch Christian Pander sowie unter anderem die inzwischen bei Hannover 96 beziehungsweise Borussia Mönchengladbach kickenden Mike Hanke und Alexander Baumjohann den Sprung in den Profibereich geschafft.

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Während in den Bundesliga-A-Junioren Mittelfeldtalent Predrag Stevanovic als große Hoffnung gilt, stehen in Jan Moravek und Nicolas Mezquida die beiden ersten externen Schalker Neuzugänge fest. Der 19-jährige Mittelfeldspieler Moravek vom tschechischen Zweitligisten Bohemians Prag soll ab dem 1. Juli einen Vierjahresvertrag in Gelsenkirchen erhalten. Der erst 17 Lenze junge Stürmer Mezquida vom uruguayischen Traditionsverein Penarol Montevideo soll voraussichtlich erst in der Winterpause nach Deutschland kommen und könnte dann noch in der Jugend spielen.

Ungeachtet der derzeitigen sportlichen und finanziellen Probleme der Knappen glaubt Herbert Hainer, Vorstandsvorsitzender des Sportartikelherstellers adidas und S04-Sponsor, an eine glorreiche Zukunft der Königsblauen. "Schalke ist für mich der Inbegriff des Fußballs", sagte der Talkgast der Veranstaltung "Tore und Gewinne" am Dienstag vor 300 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik. "Ich bin zwar Bayern-Fan und im Aufsichtsrat der Münchner vertreten, doch ich gehe fest davon aus, dass Schalke in den nächsten zehn Jahren mal wieder Deutscher Meister wird", sagte Hainer.

Schnusenberg hat diese kühne Prognose gerne vernommen. Schließlich ist es mittlerweile fast 51 Jahre her, seit der Verein zum letzten Mal die Schale in die Hand nehmen durfte.

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