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„Kräfte einteilen!“
Willi Wülbeck testet die Königsetappe

Tipp vom Ex-Weltmeister: "Kräfte einteilen!"
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Ruhrklippen-Trail? Was verbirgt sich hinter dem Namen dieses 35,2-km-Teilstücks? RevierSport wollte es genau wissen. In Laufschuhen und mit Promi-Unterstützung ging es in den Dortmunder Süden.

Seit bekannt wurde, dass am ersten November-Wochenende das WINDSTOPPER® TRAILRUN WORLDMASTERS in Dortmund ausgetragen wird, geistert der Begriff „Ruhrklippen-Trail“ als etwas nahezu mythisches durch die Läuferszene. Dieser Lauf am Samstag, dem zweiten Tag des Events, ist mit 35,2 Kilometern und 652 Höhenmetern die Königsetappe – so viel ist klar. Der Oberhausener Willi Wülbeck absolvierte einen Testlauf. Er erlief sich 1983 in Helsinki den Weltmeister-Titel über 800 Meter, kann sich mit einer Marathonbestzeit von 2:32 Stunden schmücken und ist bis heute die Lauflegende des Reviers. Doch das Bewältigen des abwechslungsreichen Terrains war für ihn eine neue Erfahrung.   Km 0:  Kirchhörder Straße, Dortmund-Lücklemberg, 135 m. ü. NN. Ein kleiner Parkplatz am Waldesrand ist der Ausgangspunkt. Die ersten 200 Meter können die Läufer schon von der Startlinie aus einsehen – und direkt geht es bergauf. Willis Meinung: „Das sieht ja ein bisschen aus wie im Sauerland. Um in einen Lauf besser reinzukommen, ist es immer angenehmer, wenn es eben los geht. Hier müssen die Sportler allerdings gleich nach dem Start gegen die Schwerkraft ankämpfen. Man muss jeder Strecke Respekt zollen und sie nehmen, wie sie ist.“   Km 14,9: Vincketurm, Dortmund-Hohensyburg, 223 m. ü. NN. Knapp oberhalb des Casinos liegen die 152 Jahre alten Gemäuer der Ruine Hohensyburg. Die Besten werden hier in unter einer Stunde vorbeikommen, das Ende des Feldes wird fast zwei brauchen, bis es die Fernsicht auf das Ruhrtal bis hinein ins Bergische Land bewundern kann. Willis Meinung: „Und diese Aussicht werden die Läufer auch genießen können. Hier sind sie gut aufgewärmt, aber noch nicht kaputt. Dennoch: Man muss schon eine gute Trainingsgrundlage haben, um das wellige Profil bis zu diesem Punkt ohne Probleme bewältigen zu können.“   Km 19,3: Hengsteysee, Dormtund-Syburg, 112 m. ü. NN. Rund 100 Höhenmeter ging es während des letzten Kilometers bergab. Am tiefsten Punkt des Trails erwartet die Läufer dann zur „Erholung“ über 1.000 Meter topfebener Asphalt. Bei gutem Wetter glitzert auf der linken Seite die Sonne im Ruhrwasser. Willis Meinung: „Wenn man sich hier gut fühlt und zu sehr genießt, läuft man Gefahr, zu überpacen. Ist man sich seiner Sache sicher und kennt man seine Kraftreserven, ist Überholen gestattet.“   Km 24,0: Viermärker Eiche, Herdecke-Ahlenberg, 247 m. ü. NN. Für den durchschnittlich trainierten Läufer kannte die letzte halbe Stunde nur eine Richtung – die nach oben. Direkt an der Stadtgrenze zu Herdecke ist jetzt der höchste Punkt des Ruhrklippen-Trails erklommen. Willis Meinung: „Der Puls ist im oberen Bereich, aber das ist unvermeidbar. Man darf sich nicht übernehmen, aber kann an die Grenze gehen, denn abgesehen von kleinen Gegensteigungen ist das Schlimmste überstanden. Trotzdem: Noch sind es elf Kilometer bis zum Ziel, die erst einmal geschafft werden müssen.“   Km 25,4: Autobahnbrücke Rombergholz, Dortmund-Bittermark, 195 m. ü. NN. Zwanzig Meter über den Köpfen „rauscht“ die Sauerlandlinie achtspurig daher. Die massiven Träger wirken wie riesige Slalomstangen im Downhill-Terrain. Willis Meinung: „Hier ist eine höhere Geschwindigkeit OK. Aber Vorsicht: Das Abfangen der Schritte erfordert Kraftspitzen, die vor dem Bittermark-Run am Sonntag einen Muskelkater verursachen können. Außerdem liegt hier eine Menge Laub auf der Strecke. Da muss jeder genau schauen, wo man hin tritt, um nicht umzuknicken oder auszurutschen, wenn es unter den Blättern matschig ist.“   Km 35,1: Phoenix-Areal, Dortmund-Hörde, 117 m. ü. NN. Am ehemaligen Stahlwerk vorbei, vor der Phoenixhalle rechts, noch einmal 90 Grad nach links und nach den letzten 30 Schritten und drei Höhenmetern ist auch die Zielgerade geschafft, das Expo-Gelände erreicht. Willis Meinung: „Für einen gelernten Mittelstreckler wie mich ist die Strecke eine echte Herausforderung. Der Trail hat ein anspruchsvolles Profil und ich bin froh, es nun hinter mich gebracht zu haben. Er ist nicht so lang wie ein Marathon, aber vom Energieaufwand sicher vergleichbar. Mein Tipp an alle Läufer: Dosiert angehen und an den Steigungen nicht zu ehrgeizig sein.“   Eine weitere Begegnung mit dem Ruhrklippen-Trail wird es für Willi Wülbeck im Rahmen des WINDSTOPPER® TRAILRUN WOLDMASTERS geben, wenn auch in einer weitaus weniger anstrengenden Form. Am 7. November wird sein Startschuss die Läufer auf die Strecke schicken. Später ist er dann noch Pate des Firmenlaufes bevor der 54-Jährige am Abend noch die Siegerehrung vornehmen wird.

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