Am 1. Januar 2008 tätigte der FC Schalke 04 einen Transfer, der alleine wegen seines Namens große Hoffnungen schürte. José Roberto de Oliveira, genannt Zé Roberto, wechselte für drei Millionen Euro vom brasilianischen Klub Botafogo zu den Königsblauen.
Mit Bayerns Zé Roberto spielte damals ein prominenter Namensvetter des Schalker Neuzugangs ebenfalls, und zwar sehr erfolgreich, in der Bundesliga.
So etablierte sich schnell aufgrund der Verwechslungsgefahr der Spitzname "Zé Roberto II" für den Schalker Neuzugang. Doch außer dem Namen hatten die beiden Brasilianer nicht viel gemeinsam: Der drei Millionen Euro teure Profi ging als Sinnbild eines Transfer-Flops in die Schalker Vereinsgeschichte ein, während der ältere Zé Roberto über 300 Bundesliga-Spiele für den FC Bayern, Bayer Leverkusen und den HSV absolvierte.
Dabei war der Start des offensiven Mittelfeldspielers vielversprechend: In seinem ersten Bundesligaspiel am 3. Februar 2008 beim Sieg gegen den VfB Stuttgart traf der heute 43-Jährige in der Nachspielzeit, nur 113 Sekunden nach seiner Einwechslung für Ivan Rakitić, zum 4:1-Endstand. Es folgten jedoch nur zwei weitere Kurzeinsätze mit insgesamt 32 Minuten, dann spielte Zé Roberto II keine Rolle mehr.
Für Aufsehen sorgte der Brasilianer erst wieder in der Winterpause 2008/09, allerdings neben dem Platz: Nachdem er in der Hinserie ohne Einsatz blieb, schwänzte er den Trainingsauftakt bei Schalke und tauchte in seine Heimat ab. Einige Tage nach seinem plötzlichen Abgang ließ er via "Bild" ausrichten: "Ich zahle gerne eine Strafe, aber ich komme nicht zurück. Ich will wieder Fußball spielen, sonst gehe ich kaputt. Bei Schalke sehe ich keine Chance mehr."
Nach dieser Farce wurde er zunächst für den Rest des Jahres an Flamengo Rio de Janeiro ausgeliehen und gewann dort die brasilianische Meisterschaft. Nach der Winterpause kam er am 6. Januar 2010 verspätet nach Gelsenkirchen zurück.
Zur Saison 2010/11 folgte der endgültige Abschied von den Knappen und Zé Roberto II wechselte zum brasilianischen Verein Vasco da Gama. Nach Stationen bei Internacional Porto Alegre und EC Bahia trat er bis 2015 für unterklassige Klubs seiner Heimat an und beendete dann seine aktive Laufbahn.