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Chile schnuppert am Achtelfinal-Ticket

WM: Chile schnuppert am Achtelfinal-Ticket
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Zweites Spiel, zweites 1:0: Chile entwickelt sich zum Minimalisten der WM. Nach dem Sieg gegen die Schweiz stehen die Südamerikaner mit einem Bein im Achtelfinale.

Die Schweizer können am letzten Spieltag gegen Honduras ebenfalls noch ins Achtelfinale einziehen. Nach der Roten Karte von Valon Behrami (31.) und der Auswechslung von Kapitän Alex Frei (42.) lieferten die Schweizer, eine wahre Abwehrschlacht. Vor allem nach dem Platzverweis gegen Behrami, der den Leverkusener Arturo Vidal im Gesicht getroffen hatte, zogen die Chilenen ein wahres Powerplay auf, die Eidgenossen kamen nicht einmal mehr dazu, Konter zu fahren.

Chancen besaßen die Chilenen in Hülle und Fülle, aber gegen den erneut hervorragenden Wolfsburger Torhüter Diego Benaglio landete der Ball zunächst nur einmal im Tor - der Treffer von Alexis Sanchez wurde wegen Abseits nicht gegeben (48.). Zwischenzeitlich stellten die Schweizer sogar einen WM-Rekord für Spiele ohne Gegentor auf. Die Eidgenossen durchbrachen in Port Elizabeth mit 559 Minuten die Bestmarke von Italien, das zwischen dem 17. Juni 1986 und 3. Juli 1990 550 Minuten lang keinen Gegentreffer kassiert hatte.

Chile - Schweiz 1:0 (0:0)

Chile: Bravo - Isla, Medel, Ponce, Jara - Carmona - Vidal (46. Gonzalez), Fernandez (65. Paredes) - Sanchez, Beausejour - Suazo (46. Valdivia). Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, von Bergen, Grichting, Ziegler - Behrami, Inler, Huggel, Fernandes (77. Bunjaku) - Frei (42. Barnetta) - Nkufo (68. Derdiyok). - Trainer: Hitzfeld Schiedsrichter: Khalil Al Ghamdi (Saudi-Arabien) Tor: 1:0 Gonzalez (75.) Zuschauer in Port Elizabeth: 34.872 Rote Karten: Behrami nach einer Tätlichkeit (31.) Gelbe Karten: Suazo, Ponce, Carmona (2), Fernandez (2), Medel, Valdivia - Nkufo, Barnetta, Inler

Entgegen der Weisheit "Never change a winning team" hatte der Schweizer Coach Hitzfeld im Vergleich zum 1:0 gegen Europameister Spanien gleich zwei Änderungen vorgenommen. Für die Leverkusener Bundesliga-Profis Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok standen Behrami vom englischen Premier-League-Klub West Ham United sowie Kapitän und Rekordtorjäger Alexander Frei in der Anfangsformation.

Bei den Chilenen feierte der gegen Honduras (1:0) schmerzlich vermisste Torjäger Humberto Suazo sein WM-Debüt. Suazo war es auch, der bereits nach 70 Sekunden eine Gelbe Karte sah. Sein Foul im Mittelfeld stand symbolisch für die Aggressivität, mit der die Chilenen schon frühzeitig den Spielaufbau der Schweizer zu stören versuchten. Es dauerte jedoch einige Minuten, bis sich beide Mannschaften an den phasenweise böigen Wind, der vom Indischen Ozean ins Nelson-Mandela-Bay-Stadion fegte, gewöhnt hatten.

Nach rund zehn Minuten schienen zuerst die Südamerikaner eine bessere Einstellung dazu gefunden zu haben. Mit ihrer Schnelligkeit, Dynamik sowie ihren technischen Qualitäten stellte "La Roja" die Schweizer vor einige Probleme. Auf der anderen Seite ließ die gut organisierte chilenische Defensive kaum Chancen zu, weil es Hitzfelds "Nati" an den nötigen Ideen fehlte.

In einem Spiel mit Haken und Ösen zeigte der konsequente saudische Schiedsrichter Khalil Al Ghamdi schon bis zur Halbzeit vier Gelbe Karten (drei für Chile) und in der 31. Minute die Rote Karte gegen den Behrami, der Vidal bei einem Zweikampf an der Seitenline den Arm ins Gesicht schlug.

Behrami ist der erste Schweizer, der bei einer WM vom Platz gestellt wurde. Die schlechten Nachrichten für Hitzfeld rissen danach nicht ab. In der 42. Minute musste Frei verletzt das Spielfeld verlassen - für ihn kam Barnetta. Der Weltrekord war am Ende nur ein schwacher Trost.

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