Nach dem Spiel, das in der Schlussphase von mehreren Auseinandersetzungen und Unsportlichkeiten auf dem Eis geprägt war, wurde ein Ratinger Fan im öffentlichen Bereich der Halle vom Bad Nauheimer Spieler Patrick Strauch so schwer verletzt, dass er mit einem Schädelbruch und Blutungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Fan knallt nach Schubser mit dem Kopf vor die Wand
Der über 70 Jahre alte Mann schlug nach einem Schubser des Stürmers mit dem Kopf vor die Wand. Der Fan liegt weiterhin in Ratingen auf der Intensivstation und befindet im künstlichen Koma. Nun meldeten sich sowohl der betroffene Spieler als auch die Verantwortlichen der Hessen zu Wort.
Strauch, der dem Verletzten „von ganzem Herzen eine gute Besserung und baldige Genesung“ wünscht, beschreibt den Vorfall wie folgt: „Auf dem Weg in die Kabine bin ich von hinten geschubst und an den Kopf geschlagen worden. Ich habe mich umgedreht und mich gewehrt – eine Schutzreaktion. Einen Fehler habe ich nicht gemacht und deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen“, betont Strauch und fügt hinzu: „Ich möchte ausdrücklich klarstellen, dass ich in der Situation eher Opfer als Täter bin. Mein Vorwurf geht in erster Linie an die Security, die den Spielerbereich nicht gesichert hatte. Ein Fan hat im Eingangsbereich zum Kabinentrakt nichts zu suchen, so etwas habe ich in 14 Jahren Profieishockey nicht erlebt.“
EC-Gesellschafter Wolfgang Kurz hatte ein langes Gespräch mit dem Vorsitzenden der Aliens, Manfred Lang, geführt und erkundigte sich nach dem Gesundheitszustand des Ratinger Fans. Zudem erfragte er die Kontaktdaten der Familie, um sein Bedauern über die Situation zu bekräftigen und um auf dem Laufenden über den Gesundheitszustand des Verletzten zu bleiben. „Die ganze Situation war sehr unglücklich und sicherlich von niemandem gewollt. Es hätte erst gar nicht zu dieser Konfrontation kommen dürfen. Wir alle hoffen auf eine schnelle Genesung“, kommentiert Kurz.
Auch die von den Ratinger Ice Aliens geäußerten Vorwürfe, Bad Nauheims Trainer Frank Carnevale trage eine Mitschuld an den Ereignissen, weist dieser klar von sich: „Ich habe meine Spieler angewiesen, den Handshake nach dem Spiel auszulassen und stattdessen direkt in die Kabine zu gehen. Dies war eine rein deeskalierende Sicherheitsmaßnahme, denn sonst wäre noch Schlimmeres auf dem Eis zwischen den Mannschaften geschehen.“