Um 4.00 Uhr in der Früh geriet der Ausflug des Eishockeyklubs Iserlohn Roosters endgültig zum Desaster. Auf dem Rückweg vom unnötigen 1:2 nach Verlängerung bei den Straubing Tigers steckte der Mannschaftsbus im Stau fest. Wegen Glatteis wurde die A 45 in der Nähe von Olpe gesperrt, das Team musste notgedrungen die Nacht auf der Autobahn verbringen. "Das war die schlimmste Nacht meines Lebens", sagte Manager Karsten Mende. Nachdem die Mannschaft mehr als sechs Stunden auf der so genannten "Sauerlandlinie" ausgeharrt hatte, verließ sie um 10.30 Uhr auf eigene Faust den Bus und lief zu Fuß rund einen Kilometer bis zur Ausfahrt Olpe, wo ein Ersatzfahrzeug auf die Pechvögel wartete. Die schwere Eishockey-Ausrüstung blieb im Fahrzeug zurück. "Die Sache war zwar ärgerlich, aber wir haben es mit Fassung getragen", sagte nachher Top-Scorer Robert Hock erstaunlich gelassen. Die meisten Spieler hätten die Zeit mit Schlafen überbrückt, zudem habe die Standheizung des Busses das Warten erträglich gemacht.
Humor bewies Mannschaftsbetreuer Markus Schreiber, der angesichts fehlender Nahrungsmittel scherzte: "Das Frühstück fiel spärlich aus." Das Deutsche Rote Kreuz hatte jedoch an die Roosters und ihre zahlreichen Leidensgenossen Decken und heiße Getränke verteilt. Am Mittwochmittag war der Stau auf 40 Kilometer angewachsen. Aufgrund der Torturen verzichtete Trainer Ulrich Liebsch auf die für Mittwoch vorgesehenen Kraftübungen und gab seinen größtenteils übermüdeten Profis frei. Eistraining war schon vor dem Zwischenfall nicht angesetzt, da die Eishalle am Seilersee wegen der Schneemassen auf dem Dach derzeit gesperrt ist. Deswegen ist auch das Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Kassel Huskies gefährdet. Angesichts der Odyssee geriet die Niederlage in Straubing völlig in den Hintergrund.