Eishockey: Rückkehr

Busch will zurück in die DEB-Auswahl

Schon bei den Olympischen Spielen in Vancouver (12. bis 28. Februar 2010) könnte der Stürmer des Meisters Eisbären Berlin auf dem Eis stehen. "Florian ist eine Option für uns, bei Olympia und bei der WM im eigenen Land", sagte Bundestrainer Uwe Krupp dem Sport-Informations-Dienst (SID). Um erstmals seit der WM 2008 wieder für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) spielen zu können, sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. Busch muss die Athletenvereinbarung unterschreiben, die er bislang wegen des schwebenden Verfahrens noch nicht unterzeichnet hat. "Natürlich" werde er das machen, kündigte der 24-Jährige nach dem 4:3-Sieg der Berliner am Freitagabend gegen den EHC Wolfsburg an.

Dann müsste der DEB eine Ausnahmegenehmigung bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) beantragen, weil der Stürmer nicht wie vorgeschrieben mindestens sechs Monate lang im NADA-Testpool der Kaderathleten war. Zudem müsste der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Busch offiziell für Vancouver nominieren, wenn Krupp ihn bis zum 30. Dezember in sein 23-köpfiges Aufgebot beruft. "Wenn er die Athletenvereinbarung unterzeichnet hat, werden wir mit der NADA, dem Bundesinnenministerium und dem DOSB sprechen", sagte DEB-Präsident Uwe Harnos.

Krupp lässt wenig Zweifel daran, dass er Busch berücksichtigen wird. "Ihn als Option zu haben, ist gut für uns", sagte der Bundestrainer, der immer betont hatte: "Florian ist einer der besten deutschen Stürmer." Busch, der am 6. März eine Dopingkontrolle zunächst verweigert hatte, will so schnell wie möglich zurück in die Nationalmannschaft: "Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn ich in Vancouver dabei wäre. Welcher Sportler ist nicht gern bei Olympia. Das wäre ein riesiges Glück für mich."

Drei Monate später folgt die WM in Deutschland (7. bis 23. Mai 2010). Mit der Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts, die zweijährige Sperre durch den internationalen Sportgerichtshof CAS aufzuheben, und mit der am Freitag publizierten Begründung, den Fall endgültig abzuschließen, endete für Busch eine schwierige Zeit. "Ich habe einfach alles verdrängt, so wie früher in der Schule, wenn ich mir eine schlechte Zensur eingehandelt hatte", sagte der Berliner Stürmer, der die Dopingkontrolle zunächst verweigert und später nachgeholt hatte. Die Probe war negativ. Das zuständige DEB-Gremium belegte ihn nur mit einer Geldstrafe, auch das Ad-hoc-Schiedsgericht des DOSB sah keine Grundlage für eine Sperre, weil Busch zum damaligen Zeitpunkt die Athletenvereinbarung nicht unterschrieben hatte.

Der CAS verhängte dennoch auf Antrag der WADA überraschend eine Sperre bis zum 21. Februar 2011. Die Schweizer Bundesrichter erklärten nun den CAS für nicht zuständig, weil Busch die Sportgerichtsbarkeit nicht anerkannt hatte. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatte Busch weiter spielen können, weil die Sperre nicht rechtskräftig war. "Ich konnte trotzdem noch lachen, sonst wäre ich verrückt geworden", sagte Busch: "Ich habe mich genug geärgert, dass ich den Helden spielen wollte und damals die Dopingkontrolle verweigert habe. Jetzt schaue ich nur noch vorn. Ich bin erst 24 Jahre alt."

Krupp, der zuletzt in den USA und Kanada die deutschen Nordamerika-Legionäre unter die Lupe nahm, sagte: "Die Mannschaft für Olympia steht noch nicht endgültig fest. Nach Weihnachten werde ich den Kader bekannt geben." Bis zum 30. Dezember muss er sein 23-köpfiges Aufgebot beim Weltverband IIHF melden, zudem zwölf Ersatzspieler, die bei möglichen Verletzungen nachrücken könnten. Der endgültige Olympia-Kader muss am 9. Februar 2010 benannt werden.