Sechs harte Wochen an Vorbereitung mit einem völlig neuen Kraft- und Athletiktraining lagen hinter ihr, als sie in Köln erstmals wieder Ringluft schnupperte. Ihre Gegnerin war die Russin Evgeniya Zablotskaya, die die von Nadia selbst erwartete zähe Gegnerin wurde, da sie viel klammerte und hielt. Raoui war dennoch zu jeder Zeit überlegen und geriet nicht in Bedrängnis. Immer wieder griff sie aus der Ringmitte an und schnitt der Russin konsequent die Laufwege ab. Somit siegte Raoui auch überzeugend und einstimmig nach Punkten.
Auch Regina Halmich zeigte sich von Nadia begeistert: "Die Russin hat technisch sehr unsauber gekämpft, somit war sie nicht leicht zu boxen. Dennoch hat Nadia ihre Aufgabe sehr gut gemacht."
Raoui zeigte sich selbst mit ihrem ersten Aufbaukampf zufrieden: "Evgeniya war nicht leicht zu boxen. Sie hat ganz schön viel eingesteckt und war die erwartet zähe Gegnerin. Ich danke Felix Sturm, Roland Bebak und SAT.1 für die Chance, in dieser einmaligen Atmosphäre boxen zu dürfen. Es hat richtig Spaß gemacht und ich bin froh wieder zurück zu sein. Ein weiterer Dank gilt vor allem meinem neuen Team, mit dem es richtig viel Spaß gemacht hat."
Nach dem Kampf gegen die Russin wird Raoui noch einen weiteren Aufbaukampf absolvieren, bevor sie dann im Winter erstmals um einen weiteren WM-Titel kämpfen wird. Ohne eigene Einwirkung wurde Nadia von Freitag auf Samstag von der Interimsweltmeisterin der WIBA zur eigentlichen Weltmeisterin der WIBA, da Eileen Olschewski ihren Kampf gegen Melissa Mc Morrow in New York verlor und der Titel damit Nadia zugesprochen wurde.
Derzeit laufen die Gespräche, was die Terminierung, den Austragungsort sowie die Gegnerin angeht. Ende diesen Jahres bzw. Anfang des nächsten Jahres wünscht sich Raoui unbedingt das Rematch gegen Susianna Kentikian.