Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA will ihre Präsenz auf dem europäischen Markt weiter ausbauen. Dies verkündete NBA-Boss David Stern am Freitag während eines Mittagessens mit hochrangingen Wirtschaftsbossen. Vorstellbar ist demnach sogar eine eigenständige Europa-Division.
"Die Miami Heat werden abends in Boston spielen, am nächsten Tag nach Paris fliegen, einige Spiele absolvieren und ein wenig relaxen", sagte Stern. Nach den Vorstellungen des NBA-Chefs sollen US-Teams im Zuge der Globalisierung zukünftig regelmäßig für Ligaspiele in Europa Station machen. Es sei ein "wundervoller Gedanke" und in zehn Jahren werde man ihm Postkarten aus Europa schicken, ergänzte Stern.
In der Vorbereitungsphase auf die Saison 2010/11 wurden bereits fünf Testspiele mit NBA-Beteiligung in Europa ausgetragen. Vor den Olympischen Spielen in London 2012 soll ein NBA-Ligaspiel in der britischen Metropole stattfinden.
Der von Stern vorhergesagte Europa-Feldzug könnte jedoch an den wirtschaftlichen Problemen der NBA scheitern. Die Vereine rechnen in der aktuellen Saison mit finanziellen Verlusten in Höhe von 215 Millionen Euro. Die Liga möchte die Spielerkosten um ungefähr 500 Millionen Euro drücken. Wenn keine Einigung mit der Spielergewerkschaft erzielt wird, drohen Streiks.