Damit hat keiner der ursprünglich 19 gestarteten Deutschen das Achtelfinale erreicht. "Das ist natürlich enttäuschend. Ärgerlich, dass ich den vierten Satz nicht gewinnen konnte", sagte Haas, "wer weiß, was dann passiert wäre." Schließlich hat Tsonga in seiner gesamten Karriere noch nie fünf Sätze spielen müssen. Bei einer 5:3-Führung schlug der Wahl-Amerikaner zum Satzgewinn auf, kassierte aber etwas unglücklich das Rebreak. Anschließend spielte Tsonga wie aufgedreht, praktisch fehlerlos und gewann am Ende zehn Punkte in Folge. Nach 2:28 Stunden nutzte er seinen ersten Matchball. Schon nach dem zweiten Satz hatte sich Haas vom Physiotherapeuten behandeln lassen müssen. Auf dem Bauch lag er vor seiner Spielerbank und wurde eingeschmiert und geknetet. "Da war ein stechender Schmerz und ich konnte mein rechtes Bein nicht richtig belasten. Das muss ich jetzt definitiv untersuchen lassen", erzählte er anschließend.
Leichte Probleme mit dem Knie hatte er schon vor dem Start in Australien. Nach dem Fünf-Satz-Sieg am Donnerstag gegen den Serben Janko Tipsarevic hatte sich das verschärft, war aber am Freitag wieder abgeklungen. Schon nach dem ersten Spiel gegen Tsonga trat die Sache dann aber wieder auf. "Das beschäftigt einen im Spiel natürlich, man überlegt bei jedem Schritt."
Doch auch mit voller Leistungsfähigkeit hätte es Haas gegen den Melbourne-Finalisten von 2008 schwer gehabt, der sehr druckvoll agierte und erstklassig aufschlug. 20 Asse servierte Tsonga und setzte 47 direkte Gewinnschläge. "Wenn er so spielt, ist er sehr schwer zu schlagen", sagte Haas, "dabei kann ich mit meinen Varianten eigentlich ganz gut gegen ihn spielen." Im zweiten und großen Teilen des vierten Satzes gelang ihm das - im gesamten Match jedoch nicht.
Tsonga trifft im Achtelfinale nun auf den Spanier Nicolas Almagro.