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SG Wattenscheid
Die Wahrheit bleibt im Dunkeln

SG Wattenscheid: Die Wahrheit bleibt im Dunkeln
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Es waren unschöne Szenen, die sich am Freitag nach der Partie zwischen dem TuS Heven und der SG Wattenscheid abspielten. Von einer regelrechten "Jagd" war die Rede.

Etwa 20 bis 30 Anhänger der SG Wattenscheid verfolgten eine Gruppe Wittener Jugendlicher und beschädigten den Jugendtreff „Freeze“, in dem sich die Gejagten zurückzogen, massiv. Die Polizei identifizierte, so verrät es der Bericht der Ordnungshüter, sechs Tatverdächtige, gegen die ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruch eingeleitet wurde.

Benefizspiel

Die SG Wattenscheid hat dem TuS Heven ein Benefizspiel angeboten, dessen Einnahmen dem „Freeze“ gespendet werden sollen. Die Partie wird wohl in der Sommer-Vorbereitung stattfinden.

Dass es einzig die SGW-Fans waren, die die Ausschreitungen auslösten, schien bislang unstrittig. Doch inzwischen sind Details ans Tageslicht gekommen, die Hinweise darauf liefern, dass dies nicht die ganze Wahrheit ist. „Ein Mitarbeiter des Jugendheims hat sich bei uns gemeldet, der über die einseitige Berichterstattung verwundert war“, erklärt Wattenscheids Teammanager Marco Ostermann auf RevierSport-Nachfrage. „Er erzählte uns, dass die Jugendlichen, die sich dort treffen, keine Kinder von Traurigkeit sind und auch provoziert haben.“ Dafür spricht, dass laut Polizeibericht bei einem 15-jährigen Wittener ein Schlagring sichergestellt wurde. Zudem wurde ein 09-Anhänger von einer Billardkugel am Kopf getroffen und mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus gebracht.

Ostermann stellt aber mit Nachdruck klar, dass der Verein jegliche Gewaltbereitschaft ablehnt, egal wie sie ausgelöst wurde. „Provokationen sind kein Freifahrtsschein, um mit Gewalt zu reagieren. Ich will die Beschuldigten nicht reinwaschen, aber die Berichterstattung war wohl etwas verfrüht und einseitig.“ Auch Mike Dröge, Fanbeauftragter der SGW, hält nichts von Vorverurteilungen. „Wir haben die beschuldigten Personen kontaktiert und wollen sie in einem persönlichen Gespräch ihre Sicht der Dinge schildern lassen.“

Ein großes öffentliches Thema sollen die Vorfälle künftig nicht mehr sein, zumal die Wahrheit - so ist es schließlich meistens - wohl irgendwo in der Mitte liegt und immer teilweise im Dunkeln bleibt. „Wir sind uns einig, dass zwischen unseren Vereinen alles in bester Ordnung ist und das ist sehr wichtig“, betont Ostermann.

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