Mirkan Aydin durfte vor einigen Wochen in Hoffenheim sein Bundesliga-Debüt für den VfL Bochum feiern. Roman Prokoph war schon mehrfach ganz nah dran am Profi-Kader, zu dem Kevin Vogt sowie Patrick Fabian sogar offiziell schon gehören. Und Torhüter Andreas Luthe ist seit seinen glänzenden Leistungen im DFB-Pokal gegen Schalke und in der Liga gegen Nürnberg und Wolfsburg ohnehin in aller Munde. Keine Frage - die Durchlässigkeit zwischen Regionalliga- und Profimannschaft des VfL hat in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen.
Im Laufe der letzten Woche durfte nun ein weiteres Talent Profi-Luft schnuppern: Marc Rzatkowski, der mit seinen drei Treffern die teaminterne Torschützenliste der VfL-Zweitvertretung anführt. „Das war schon eine schöne Bestätigung für meine bisherigen Leistungen“, freut sich der 19-Jährige über die „Einladung“ von Frank Heinemann. Er gibt zugleich aber auch zu: „Es ist schon etwas komisch, danach wieder unten zu trainieren.“ Denn schließlich hat Rzatkowski ambitionierte Ziele: „Ich will so schnell wie möglich Profi werden.“
Klappen können hätte dies sogar schon vor der laufenden Saison, als dem offensiven Mittelfeldspieler sogar Angebote von Zweitligisten ins Haus flatterten, die der gebürtige Bochumer aber nach einiger Bedenkzeit und zahlreichen Gesprächen mit dem Sportlichen Leiter der Jugendabteilung, Jürgen Heipetz, ablehnte. „Denn mir bringt es sicher mehr, in der Regionallliga zu spielen, als in der zweiten Bundesliga auf der Bank zu sitzen“, erklärt Rzatkowski, der schon seit der F-Jugend die Schuhe für den VfL schnürt. Mit gutem Grund. Denn auch er weiß: „Mit guten Leistungen in der Regionalliga mache ich mich sicher nicht uninteressanter für Profi-Klubs.“
Zunächst einmal zählt für den angehenden Management-Studenten aber nur sein aktueller Arbeitgeber, der VfL, mit dem er noch einiges vorhat. Zwar lautet die offizielle Zielvorgabe weiterhin „nur“ Klassenerhalt, doch Rzatkowski, der seine Fußballlaufbahn bei der SV Langendreer 04 begann, ist sich sicher: „Wir haben eine sehr gute Mannschaft, die sicher mehr Spiele gewinnen als verlieren wird. Ich denke schon, dass wir es schaffen können, uns zwischen Platz eins und sechs festzubeißen.“ Und vielleicht sogar noch mehr? „Natürlich träumen wir schon ein bisschen vom Aufstieg“, gibt Rzatkowski offen zu.“
Sicher sein kann sich Rzatkowski dabei auch der Wertschätzung seines Trainers. „Er hat sich sensationell schnell in den Vordergrund gespielt“, schwärmt Nico Michaty. „Obwohl er eher klein und schmächtig ist, setzt er seinen Körper gut ein und behauptet sich auch in Kopfballduellen. Spielerisch ist er ohnehin sehr stark, macht instinktiv fast alles richtig. Er ist ein richtiger Straßenfußballer.“