Einen nicht unerheblichen Anteil an dem Aufschwung der Ostwestfalen, die im Abschlussklassement der vergangenen Saison Rang zehn belegten, hat auch Silvio Pagano. Denn der 24-jährige Mittelfeldspieler erkämpfte sich in der Vorbereitung einen Stammplatz in der ersten Elf von Maik Walpurgis und zahlte das Vertrauen des Trainers mit drei Toren in den ersten acht Partien zurück. Zuletzt traf er beim 3:2 in Bonn zum wichtigen 1:1-Ausgleich. „Mein Wechsel nach Lotte hat sich schon voll ausgezahlt“, freut sich Pagano deshalb zu Recht. „Ich habe hier einen Coach, der voll hinter mir steht und mir viele Freiheiten in der Offensive einräumt.“
Besonders entgegen kommt dem technisch versierten Offensivmann dabei das auf schnellem Umschalten basierende Spiel der Lotter. „Bei Ballgewinn spielen wir so schnell wie möglich in die Spitze und können so über die Außen immer wieder für Gefahr sorgen“, erklärt der Italiener, der freilich auch zugibt: „In Bonn hatten wir schon etwas Glück, dass wir durch das späte Tor von Florian Dondorf noch gewonnen haben.“
Durch den „Dreier“ in der ehemaligen Bundeshauptstadt behaupteten die Sportfreunde ihre Tabellenführung vor Eintracht Trier, doch schon am Samstag steht das nächste richtungsweisende Spiel für die Walpurgis-Elf an, die dann in der heimischen PGW-Arena die Zweitvertretung des 1. FC Köln empfängt. „Das wird natürlich eine schwere Aufgabe“, erwartet Pagano einen harten Kampf, fügt aber selbstbewusst an: „Wenn wir dort den nächsten Dreier einfahren, hätten wir uns schon etwas von der Konkurrenz abgesetzt.“
Insbesondere gilt das natürlich für die vermeintlichen Aufstiegsfavoriten aus Münster und Essen, die bereits jetzt schon einen Abstand von acht, bzw. zehn Punkten auf Lotte aufweisen. Wobei der ehemalige Rot-Weiss-Akteur, der „noch täglich mit Sebastian Zinke und Mike Wunderlich telefoniert“, das aktuelle Geschehen an der Hafenstraße keineswegs mit Schadenfreude verfolgt: „Ich habe mich in Essen pudelwohl gefühlt“, versichert Pagano, der im Vorjahr auf 25 Regionalliga-Einsätze (1 Tor) für RWE kam, er fügt aber an: „Was dort abläuft finde ich schon sehr schade. Dort sollte man sich mal hinterfragen, ob man immer auf die Mannschaft draufhauen sollte und vor jeder Saison ein komplett neues Team zusammenstellt.“
Pagano, der im Vorjahr nach Essen kam, „um mit RWE aufzusteigen“, verfolgt dieses Ziel nun also mit den Sportfreunden aus Lotte. Zwar hält er sich zum Thema Aufstieg (noch) sehr bedeckt und sagt „Wir denken da überhaupt nicht dran, sondern nur von Spoiel zu Spiel“, schließlich lässt er sich dann aber doch entlocken: „Wenn am Ende der Saison der Aufstieg stehen sollte, dann würden wir uns dagegen sicher nicht wehren.“