Der Mannheimer Junge Patrick Bauder ist mittlerweile im Ruhrpott-Exil heimisch geworden. Seit zehn Jahren lebt er nun in Oberhausen, ist mittlerweile verheiratet und seine Tochter ist auch im Ruhrgebiet zur Welt gekommen. Die Bauders fühlen sich in dieser Region pudelwohl.
Als er 2012 als Spieler vom VfL Wolfsburg II zu RWO wechselte, brauchte er keine große Anlaufzeit, um sich zu integrieren und schnell zurechtzufinden. Schon als junger Fußballer zählten Offenheit und Kommunikation zu seinen Stärken. 180 Spiele absolvierte er für die Kleeblätter, in den letzten zwei Jahren seiner aktiven Zeit war er auch RWO-Kapitän. Kaum auszudenken, wo Bauder heute stünde, wenn er ohne Verletzungen durch seine aktive Laufbahn gekommen wäre. Blöd gesagt: Vielleicht war das auch das Glück für RWO. Denn ohne das große Verletzungspech wäre Bauder heute sicherlich kein Sportchef von Rot-Weiß Oberhausen, sondern noch ein Spieler eines höherklassigen Klubs. Er hatte alle Voraussetzungen für eine bessere Karriere.
Stichwort Voraussetzungen: Diese bringt er auch mit, um ein sehr guter Sportchef zu sein und noch ein besserer zu werden. Rot-Weiß Oberhausen vertraute nach dem Abgang von Jörn Nowak Richtung Rot-Weiss Essen auf eine weitere interne Lösung und entschied sich für Bauder als Nowak-Nachfolger. Ähnlich wie sein Vorgänger ist auch Bauder ein absoluter Glücksgriff für RWO.
Bauder kann auch auf den Tisch hauen
Der 32-Jährige denkt noch wie ein Spieler, er weiß wie die Jungs ticken, was in ihnen vorgeht. Mit Bauder kann man als Spieler über alles reden. Der Gegenüber weiß, dass er auf einen vertrauensvollen, ehrlichen, aber auch direkten, meinungsstarken Menschen trifft. Wenn es nicht läuft, dann haut Bauder auch auf den Tisch - aber nur intern. Diese Stärke dürfte sicherlich einige verwundern, da der smarte RWO-Sportchef in der Öffentlichkeit als unscheinbar gilt.
Bauder und Terranova: Das passt!
Seine kommunikative Stärke und die direkte Art wissen nicht nur die Spieler und Verantwortlichen zu schätzen, sondern auch Trainer Mike Terranova. Bauder und "Terra": Das passt wie die Faust aufs Auge. Beide sprechen die gleiche Sprache. Terranova in Oberhausen mindestens noch bis Sommer 2023 und Bauder bis Sommer 2025. Bis dahin soll auch der ersehnte Drittliga-Aufstieg her.
Mit geringen finanziellen Mitteln zum Erfolg
Mit Bauder/Terranova ist das auf jeden Fall möglich. Der Sportchef schafft es seit seinem Amtsantritt am 19. Mai 2019 immer wieder, seinem Coach gute Spieler zur Verfügung zu stellen - und das mit relativ begrenzten finanziellen Mitteln im Vergleich zu der letztjährigen Konkurrenz wie RWE oder der aktuellen wie Münster, Wuppertal oder Rödinghausen.
Spieler wie Tim Stappmann (heute 1. FC Magdeburg), Anton Heinz, der in Lippstadt eher ein Ergänzungsspieler war, Nico Klaß, dessen Rückkehr manche für unrealistisch hielten, das gilt auch für Daniel Davari, oder auch Leroy-Jacques Mickels, gehen alle auf die "Kappe" - im positiven Sinn - von Patrick Bauder. Er versteht sein Handwerk - und das mit erst 32 Jahren. RWO-Präsident Hajo Sommers und seine Vorstandskollegen wissen ganz genau, warum man den Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängerte: Weil Patrick Bauder ein absoluter Glücksfall für den Verein ist, der in dieser Branche mit Sicherheit seinen Weg gegen wird.