Was für ein Wahnsinn: Der Wuppertaler SV lag in der vergangenen Saison im Winter noch auf einem Abstiegsplatz, nun hat der WSV nach dem 3:0-Erfolg beim FC Wegberg-Beeck die Tabellenführung nach 19 Spieltagen - der Hälfte der Saison 2021/2022 - übernommen. Auch, wenn Fortuna Köln mit zwei Nachholspielen und Rot-Weiss Essen mit einer Partie in der Hinterhand am WSV vorbeiziehen können, ist das bisher Geleistete der Wuppertaler nicht hoch genug zu bewerten.
Doch auch nach dem Spiel in Beeck, dem fünften Dreier in Serie, blieb Erfolgstrainer Björn Mehnert ganz cool. "Wegberg hat uns zu Beginn etwas überrascht und in den ersten fünf Minuten hatten wir dann auch das nötige Glück auf unserer Seite. Aber danach haben wir das souverän runtergespielt. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Sie hat sich jetzt auch zwei freie Tage mal verdient", bilanzierte der 45-jährige Mehnert gegenüber RevierSport.
WSV: Patzler - Pytlik, Schweers, Berisha - Hanke (89. Montag), Backszat, Kübler (88. Kübler), Rodrigues Pires, Heidemann - Prokoph (76. Aboagye), Königs (89. Tabaku).
Schiedsrichter: Alexander Ernst.
Tore: 0:1 Marco Königs (31.), 0:2 Kevin Rodrigues Pires (43.), 0:3 Phillip Aboagye (85.).
Zuschauer: 420.
Doch trotz Platz eins zur Saison-Halbzeit, nur einer Niederlage in 19 Spielen - gegen Rot-Weiss Essen - und der besten Abwehr der Liga (zehn Gegentore, Anm. d. Red.) lässt sich Mehnert, der seit seiner Amtsübernahme am 5. Dezember 2021 eine echte Topmannschaft geformt hat, nicht aus der Ruhe bringen. "Es mag für die Öffentlichkeit langweilig klingen - aber ich wiederhole es trotzdem gerne: wir schauen weiter nur von Spiel zu Spiel. Der nächste Gegner heißt SV Rödinghausen und ist ein Kaliber. Der SVR gehört ebenfalls zu den besten Mannschaften der Liga", sagt Mehnert, der zumindest ergänzt: "Es ist natürlich schön, wenn man auf die Tabelle schaut. Es ist eine Bestätigung der harten Arbeit. 42 Punkte nach 19 Spielen sind schon stark."
Und was passiert, wenn Wuppertal in diesem Jahr noch Rödinghausen sowie Rot Weiss Ahlen besiegen sollte - wird Mehnert dann mit einer neuen Zielsetzung für 2022 eventuell aus der Reserve gelockt? "(lacht) Sollte, dass so kommen, dann werde ich vielleicht andere Worte wählen", antwortet der Erfolgscoach des neuen Tabellenführers der Regionalliga West.