RWO und Last-Minute-Tore: Das scheint in den vergangenen Tagen gut zueinander zu passen. Nachdem schon in Lotte ein direkt verwandelter Freistoß von Anton Heinz den Sieg ermöglichte, setzten die Oberhausener in Düsseldorf in Sachen Dramatik sogar noch einen drauf und glichen wenige Sekunden vor Abpfiff durch ein Kopfballtor ihres Keepers Justin Heekeren zum nicht unverdienten 2:2 Unentschieden aus.
Dass das Ergebnis am Ende noch sportlich gerecht war, verdanken die Kleeblätter einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Die ersten 45 Minuten waren aus Sicht von Trainer Mike Terranova „die schlechteste Halbzeit dieser Saison. Da hat uns Düsseldorf teilweise vorgeführt.“
Vor allem mit seinen Flügelspielern war der Oberhausener „Fußballgott“ sehr unzufrieden. „Da war ich das erste Mal wirklich richtig enttäuscht“, gab „Terra“ zu. „Wir haben uns da nicht an den Plan gehalten, den wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel, obwohl wir uns über außen durchaus Chancen ausgerechnet hatten.“
Da habe ich einfach meinen Frust rausgelassen und habe mal erklärt, warum ich mir immer die ganze Mühe mache mit dem Video zusammenschneiden
Mike Terranova
Dementsprechend musste der RWO-Trainer in der Halbzeit auch reagieren. „Da habe ich einfach meinen Frust rausgelassen und habe mal erklärt, warum ich mir immer die ganze Mühe mache mit dem Video zusammenschneiden und so weiter, damit wir am Ende auf dem Platz die gleiche Sprache sprechen.“
Neben der Enttäuschung über die schwache erste Halbzeit seines Teams hatte Terranova aber auch Lob übrig. „Die zweite Hälfte war dann so, wie ich mir das vorstelle“, betonte der 44-Jährige. „Da hatten wir Laufbereitschaft, Kampfbereitschaft und haben auch noch Fußball gespielt.“
Besonders vor seinen Innenverteidigern zog der RWO-Trainer den Hut. „Man darf nicht vergessen, dass Nico Klaß und Tanju Öztürk gefühlt drei Wochen nicht gegen den Ball getreten haben. Riesenkompliment an meine beiden Innenverteidiger, was die abliefern. Das ist gerade unter diesen Umständen nicht selbstverständlich.“
Kommenden Samstag geht es dann für die Oberhausener mit einem Heimspiel gegen den VfB Homberg weiter. Die Duisburger stehen zwar nur auf Rang 18 der Tabelle, sind aber seit drei Spielen ungeschlagen und konnten auch dem Spitzenteam Preußen Münster einen Punkt abtrotzen.
Terranova will sich davon aber nicht beeindrucken lassen. „Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob ein Gegner in Fahrt kommt oder so, sondern darum, dass wir die Sachen abrufen, die wir auch trainieren. Wenn wir alles reinwerfen, haben wir eine gute Qualität und dann spielt es keine Rolle, ob wir gegen Homberg oder irgendwen anders spielen. Klar wollen wir zuhause drei Punkte holen, aber wenn wir so spielen wie hier in der zweiten Halbzeit, dann werden wir das auch schaffen.“